Montag, 21. Januar 2025
Durban, Süd Afrika
Ja, Durban - früher Port Natal - Südafrika, was weiß man über diese Stadt, ich hatte nie zuvor von dieser Stadt gehört. Sie liegt an der Ostküste Südafrikas, am Indischen Ozean, liegt im KwaZulu-Natal, hat mit den umliegenden Gemeinden ca. 3.9 Millionen Einwohner und ist somit nach Kapstadt und Johannesburg die drittgrößte Stadt Südafrikas.
Durban ist eine bedeutende Industrie- und Hafenstadt mit dem größten Hafen Afrikas, und steht auf der Liste der gefährlichsten Städte der Welt auf Rang 3.
Auf keinen Fall wollten wir hier auf eigene Faust etwas unternehmen, und entschloßen uns für einen Ausflug über AIDA, 4 Stunden die Highlights von Durban, welcher aber erst am Nachmittag starten sollte.
Schon am Morgen aber mussten wirklich ALLE Passagiere und die komplette Crew einmal von Bord und im Hafengebäude den Einreiseidentitätscheck durchlaufen. Wir ließen uns Zeit und gewährten allen denen Vorrang, die am Morgen einen Ausflug hatten, und machten uns erst gegen Ende auf den Weg, und trotz allem, standen wir über eine Stunde in der Schlange, für unseren Einreisestempel im Reisepass. Und saßen da auch noch 4 Beamte für fast 3000 Einreisende, machten zwei davon Feierabend als wir an der Reihe waren und die Reihe der Wartenden hinter uns noch bis zum Schiff reichte.
In Afrika gehen die Uhren anders - laut Ansage unseres Kapitäns, und er sollte für die nächsten Tage damit Recht behalten.

Hochmodern war das Cruise Terminal Nelson Mandela, an welchem wir am Morgen mit Folklore, aber auch leider mit Regen begrüßt wurden, der Himmel riss leider den kompletten Tag nicht auf. Alles andere, als meine Vorstellung von Afrika.
Unser heutige Ausflug war der letzte in Durban, und wir starteten mit zwei Bussen in die Innenstadt, um den Viktorianischen Markt zu besuchen. Unsere Reiseleiterin eine Einheimische, sehr nette junge Frau, die aber leider nur Englisch sprach. Gleich am Eingang des Marktes gab es Unmut, dem zweiten Bus wurden 60 Minuten für den Markt zugeteilt, uns nur 25 Minuten, was gerade für eine kleine Ecke reichte, uns aber einen Einblick gab in einen riesigen „Souvenirshop“, welcher schon lange nicht mehr in Händen der Einheimischen liegt, sondern von indischen und chinesischen Händlern übernommen wurde.
Weiter ging es zum botanischen Garten der Stadt, in welchem wir mit Sekt und einem Häppchen begrüßt wurden, und Zeit hatten ein bischen die Ruhe zu genießen, bei einem gemeinsamen Spaziergang mit unserer Reiseleiterin.
Auf dem Rückweg zum Schiff noch eine kleine Runde durch die Stadt, und vorbei am Moses Mabhida Statium, welches 2010 für die Fußball Weltmeisterschaft extra erbaut wurde, und von der Form eines Obstkorbes Afrikas nachempfunden ist. Wird das in direkter Nachbarschaft liegende Rugby Station der Sharks rege genutzt, liegt das Fußballstation mehr oder weniger brach und wir zu Meist nur noch für Konzerte genutzt. Der einheimischen Fußballmanschaft macht es auch keinen Spaß, vor 250 Zuschauern in einem solchen überdimensionierten Stadtion zu spielen.
Es schloß sich zum Ende unserer Tour noch eine Runde mit dem Bus durch die Innenstadt an, und an der Strandpromenade ging es zurück zum Schiff.
Eine halbe Stunde zu früh erreichten wir unser Schiff - die halbe Stunde, die uns auf dem Markt gefehlt hat - und freuten uns am Abend über das Auslaufen in Richtung Port Elisabeth, wo uns eine Safari erwartet.
404 Seemeilen - 748 km - und ein Seetag liegen nun vor uns.
Als Anregung für zukünftige Besucher: Hätte ich mich früher über Durban informiert, hätten wir hier eine Safari ins Hinterland gebucht, die umliegenden Naturreservate sind wunderschön, was wir bei Mitreisenden bestaunen durften.

Mittwoch, 22. Januar 2025
Seetag auf dem Weg nach Port Elisabeth
Abenteuer beginnen, wo Pläne enden.
(Unbekannt)
Und wieder ein Seetag mehr auf dieser Reise, was sich für manche etwas langweilig anhört, nehmen wir mit Genuß. Zum Einen müssen die vielen Eindrücke und Bilder der Landausflüge bearbeitet und verdaut werden. Und zum Zweiten bietet das Schiff immer ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm an. Am heutigen Abend erwartet uns eine Show „Dancing with the officers“ dem TV Format „let´s dance“ nach empfunden.
Vier Offiziere unsers Schiffes haben mit den Tänzern der AIDA Stars ihren Auftritt einstudiert, und ein dreiköpfiges Gremium - Luisa unsere Tanzlehrerin, Ashley der Verantwortliche für die Tänzer, und noch eine Offizierin - stand zur Beurteilung mit Punktetafeln bereit. Vom Filmteam wurden Zusammenschnitte vom Training gezeigt, und auch wir durften per Smartphone am Ende mit abstimmen. Es wurde uns großartige Unterhaltung geboten, wir hatten eine Menge Spaß, und Hut ab vor den Offizieren, die sich dieser Aufgabe gestellt haben.
Donnerstag, 23. Januar 2025
Gqeberha oder auch Port Elisabeth, Südafrika
Port Elisabeth liegt an der Algoa Bay, ca. 770 km östlich von Kapstadt und hat rund 1,2 Millionen Einwohner. Mit den weitläufigen Sandstränden in Stadtnähe ist sie bekannt bei Wassersportlern, mit den Nationalparks für Safaris, der wichtigste Wirtschaftsfaktor ist aber die Automobil Industrie. Ford fertigt hier den Ford Ranger und VW betreibt sein afrikanisches Werk mit über 7000 Beschäftigten.
Im Hafen stehen die Neuwagen zu hunderten in unmittelbarer Nähe zu unserem Anleger, und warten auf die gigantischen Autofähren, welche sie in großer Anzahl ihrem Bauch verschwinden lassen und auf der ganzen Welt verteilen.
Mangan und Mohairwolle sind - neben einigen anderen Rohstoffen - ebenfalls sehr wichtige Exportartikel von Gqebarha.
Gqebarha ist der aktuelle Name der Küstenstadt am Indischen Ozean, nachdem die Afrikaner dabei sind, die englischen Städtenamen im Lande wieder abzuschaffen, und Gqebarha wird mit einem Klicklaut aus der Sprache der Xhosa ausgesprochen, naja für uns eher unaussprechbar, Port Elisabeth doch für uns einfacher.
Die Landessprachen sind hier Afrikaans, Englisch und Xhosa und die Währung der südafrikanische Rand.
Von Port Elisabeth sind es 6240 km bis zum Südpol, 6 km weniger als von der wohl bekanntesten Stadt Südafrikas - Kapstadt.
Direkt am Addo Elephant Nationalpark gelegen hat man den optimalen Ausgangspunkt um zu einer Safari aufzubrechen, auf der Suche nach den afrikanischen Big five - Wasserbüffel, Nashorn, Löwe, Leopard und Nashorn.
Big five bedeutet nicht wie vielleicht der erste Gedanke wäre die größten Tiere - alleine die Giraffe überragt den Löwen um einiges - nein, es meint die gefährlichsten Tiere wenn sie denn verwundet wären.
Der auch hier angesiedelte Addo Elephant Nationalpark ist der einzige Nationalpark in Afrika, welcher sich bis zum Meer zieht, und man von hier die Möglichkeit hat den Weißen Hai und die Walart Südkaper zu sehen, die sich zu den Big seven zählen. Somit also der einzige Park der Welt, der die Big seven bieten kann.
Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken darum gemacht eine Safari zu buchen, und vor allem die Richtige für uns zu finden. Ein ausschlaggebender Punkt für mich ist das „Fortbewegungsmittel“ im Park gewesen, und aus den Beschreibungen heraus zu lesen, was eingesetzt wird, war nicht immer einfach. Wenn schon Safari - was keine günstige Vergnügung ist - dann richtig, in einem offenen Fahrzeug, um das Land auch zu spüren und zu riechen, um keine Fotos durch eine Scheibe machen zu müssen.
Die Touren, die ich im Addo Elephant Park gefunden hatte, starten alle mit einem geschlossenen Minivan in das Abenteuer, also für mich ein Grund dies auszuschließen. Am Ende entschlossen wir uns für einen Ausflug über AIDA in das Kwantu Reservat, mit einem Rehabilitationszentrum für Wildtiere und Großkatzen, sollten wir keinem Löwen in freier Natur begegnen, war die Chance hier welche zu sehen gegeben.
Also brachen wir um 12.15 Uhr mit einem großen Bus ins Abenteuer auf, auf eine 1,5 Stündige Fahrt zum Reservat, auf welcher unser Guide viel über die Gegend und die Wirtschaft Südafrikas zu erzählen hatte.
Im sehr ansprechenden Reservat angekommen, hielt man für uns Fingerfood und Erfrischungen bereit - es war ja ein Mittagessen mit ausgeschrieben - bevor wir uns im Garten für die Tanz- und Gesangsvorführung von Mitgliedern des Stammes der Xhosa platzierten.
Die Sänger und Tänzer gaben sich sehr viel Mühe und erklärten uns auch zu jedem Tanz die Bedeutung und wann er getanzt wird, ich fand es nur sehr Schade, dass sich die - doch recht große Lodge - nicht ein paar originellere Kostüme für die Akteure leisten konnte.
Gut war es, die Tanzvorführung vorzuziehen, denn je später es gegen Abend geht, um so höher stehen die Chancen Wild zu sichten, zur heißen Mittagszeit ruhen die Tiere eher im Schatten der wenigen Büsche und Bäume.
Im Anschluß teilten wir uns auf die zur Verfügung stehenden Jeeps und LKW´s auf - ich war ganz froh etwas höher zu sitzen - und starteten mit dem Rehabilitationszentrum für Großkatzen. Hier finden nicht nur kranke Tiere eine Zuflucht, sondern vor allem Tiere, die nicht mehr ausgewildert werden können, wie zum Beispiel einen Bengalischer Tiger aus einer privaten „Haustierhaltung“
Die weiße Löwin würde in freier Wildbahn verhungern, da man sie schon von weitem sehen kann, weiße Löwen sind hier nicht beheimatet, es gibt in ganz Afrika nur ein ganz kleines Gebiet, wo man auf welche treffen könnte.
An so einigen Tierschädeln, die hier aufgespießt auf uns warteten, erklärte uns der Ranger die einzelnen Tiergattungen, die unter anderem auch im Park vorkommen, und dass man am Horn des Kudu sehen kann, wie alt das jeweilige Tier gerade ist.

Dann ging es los! Durch das Tor im Zaun, der elektrisch mit 20.000 Volt gesichert ist, in das über 6000 ha - 60 qkm - große Gelände, ich kam mir ein bischen vor bei bei Jurasic Park, etwas unheimlich.

Schon bald nach dem Eingang hatten wir die ersten Herden mit Buntböcken und Springböcken vor uns, sie ließen sich von unserer Anwesenheit nicht wirklich stören. Im Vorfeld wurden wir schon von unseren Lektoren und den Fernwehmachern ausreichend aufgeklärt, wie wir uns auf Safari zu verhalten haben, es gab da einige Regeln, wie zum Beispiel:
Immer sehr leise sein, selbst das Klicken der Kamera abstellen.
Die Arme immer im Fahrzeug halten und nicht mit den Armen in der Luft herum wedeln.
Auf keinen Fall aussteigen, sonst ist man Haba Haba … und so einiges mehr.
Man muss dazu auch wissen, dass die Safarifahrzeuge von den Tieren als „andere Tiere“ betrachtet, und akzeptiert werden, solange sich das „Fahrzeug“ unauffällig verhält, und das hatten wir vor, wollen ja nicht den Ärger der doch recht großen und auch gefährlichen Tiere provozieren. Wir hatten extra am Abend zuvor noch versucht das Klickgeräusch beim Auslösen unserer Sony Kamera abzuschalten, was aber leider nicht funktionierte, und uns zugegebener Maßen schon frustrierte.
Weiter ging es am Wasserloch vorbei mit einer Herde Gnus, die auch Jungtiere bei Fuß hatten, und in welcher Herde sich auch einige Zebras tummelten, die ersten Giraffen konnten wir sehr weit oben auch erspähen.
Immer hatte ich das Klicken von unserem Fotoapparat im Ohr, aber der Rest der Umgebung war noch lauter, die Leute unterhielten sich und auch der Ranger erzählte uns die Zeit unserer Fahrt interessante Details zum Park und den Tieren.
Drei Stunden sollte unsere Tour dauern, die Hälfte war bereits vorbei, und ich war etwas gefrustet, wir hatten weder Elefanten noch Nashörner gesehen, Löwen sowieso nicht. Die Fahrt war über die etwas eingefahrenen Weg sehr „schaukelig“ und die Sonne, welche für schöne Bilder unabdingbar ist, ließt sich auch nicht blicken.
Aber dann entdeckte unser Guide am gegenüberliegenden Hügel etwas großes, graues - Elefanten! Unser Fahrer wußte was er zu tun hatte, schlug den Weg zum Wasserloch ein, und dort warteten wir, bis der stattliche Bulle und die Kuh mit einem - etwa 3 Monate alten Kalb - durch den Busch brachen. Was ein freudiges Gefühl, die Kamera surrte und unser Ranger erzählte uns so viel zu diesen großen, sehr eindrucksvollen, aber auch gefährlichen Tieren.
Die Elefanten ließen uns gewähren - mittlerweile war noch ein weiterer Lkw unserer Truppe eingetroffen. Die Elefanten störte das nicht, sie erfrischten sich am Wasserloch und frassen von den Büschen - Fettbaum - in direkter Nähe zum Auto, nur der zuckersüße Kleine trötete ab und an in unsere Richtung.
Ich habe keine Ahnung wie lange wir da standen und diese Momente tief in uns aufsaugten, aber nur so lange, bist die Elefantenkuh sich spontan in unsere Richtung drehte und die Ohren aufstellte, da wusste nicht nur der Ranger, sondern auch wir, dass man nun besser das Weite suchte.
Wir machten uns - aus der gefährlich werdenden Situtation geflüchtet, auf die Pirsch nach den Giraffen, die sich schon vorher ganz in unserer Nähe aufgehalten hatten. Ich finde diese Tiere spannend, eindrucksvoll, majestätisch und knuffig. Wusstet Ihr, dass man an den Hörnern erkennen kann, ob es sich um ein weibliches oder männliches Tier handelt? Weibliche Tiere haben Haare auf den Hörnern, männliche Tiere eher nicht.
Eine niedliche Familie Warzenschweine sahen wir zu Beginn schon aus dem großen Bus, mit dem wir zur Loge gefahren wurden, und nachdem wir die Grenze hier zum Game Resort überschritten hatten. Bei unserer Fahrt im Gelände, haben wir sie leider nicht mehr gesehen, und daher auch keine Fotos von diesen trotz allem drolligen Tieren. Die Nashörner hatten wir auch dort schon kurz erspäht, aber wir mussten auf unserer Fahrt nicht auf sie verzichten, sie waren das Highlight zum Schluß.

Wir pirschten uns mit unserem LKW so nah dran, dass ich einen guten Blick auf das Maul des Tieres erhaschen konnte, welches im Gegensatz zur panzerartigen Haut ganz weich und zart daher kam, und dem imposanten Tier eine lustige Mimik in das Gesicht zauberte.
Auch hier verweilten wir lange, lauschten dem Bericht unseres Rangers, und betrachteten diese Wunder der Natur. Das eine Nashorn, welches mir recht nahe stand, betrachtete dann allerdings auch uns sehr eingehende, und ich hatte nichts dagegen, dass wir uns nun auf unseren Rückweg zur Lodge machten - unsere angesetzte Zeit im Busch war verstrichen.
Als wir das Gelände durch das elektrogesicherte Tor wieder verließen, war ich entspannt und unheimlich dankbar für diese spannenden und überwältigenden Eindrücke, die ich hier in den letzten drei Stunden sammeln durfte, ich werde diese Zeit für immer in meinem Gedächtnis behalten.
Auf der Lodge, die Allradfahrzeuge wieder verlassen, waren wir eigentlich der Meinung , uns - nach einem Toilettenstop - auf den Rückweg zum Schiff zu machen, aber welch Überraschung, das eigentliche Mittagessen gab es erst jetzt.
In einem kleinen Saal erwarteten uns festlich gedeckte runde Tafeln, kalte Getränke waren bereitgestellt uns ein super leckeres Buffet für uns gezaubert. Ein schokoladiger Nachtisch fehlte auch nicht, und ich glaube nicht, dass es nur Einen von uns gab, der jetzt nicht vollkommen satt und zufrieden mit dem Tag gewesen ist. Und so fuhren wir in einem großen Reisebus zurück zum Hafen, in dem die AIDA Sol uns schon erwartete, es war ruhig auf der Fahrt, die Meisten hatte erschöpft der Schlaft übermannt.
Der Tag sollte nun aber noch nicht zu Ende sein, wir schafften es gerade noch rechtzeitig in unser großes, zentral im Schiff gelegene, mehre Hundert Menschen fassendes Theatrium, zur Aufführung der lokalen Gastkünstler - der Power Warocka Dance Group - die mit Ihren Tänzen uns Gesängen uns das ferne Afrika noch tiefer ins Bewusstsein und unauslöschlich in unsere Erinnerungen brachten.
Unser Reiseführer heute nahm uns den Gedanken, dass es in Afrika noch wirklich frei lebende Tiere geben würde. Sie leben alle in Reservaten ob große staatliche oder kleine private, aber für alle gibt es irgendwo einen Zaun.
Wir erzählten uns unter Mitreisenden natürlich unsere Geschichten und teilten uns Bilder vom heutigen Tag. Die Bilder von den Elefantenherden im Addo Nationalparkt - es leben dort 450 Elefanten, und die Zahl der einstmals wenigen Tiere nimmt allmählich Überhand - waren natürlich gigantisch. Aber wir waren mit unserer Wahl des Kwantu Game Resort absolut zufrieden, wir konnten die Tiere die wir sahen in kleinen Gruppen und ganz privat genießen. Es war ein unvergesslicher Tag für uns, und wir können es jedem nur empfehlen.
Freitag, 24. Januar 2025
Port Elisabeth, Südafrika
Für unseren zweiten Tag hier im Hafen von Port Elisabeth hatten wir keinen Ausflug gebucht, wir wollten den Tag ruhig angehen und die Ruhe genießen, vielleicht etwas sehen von der Stadt, und dem Leben hier in Afrika.
Im Vorfeld - auf der langen Überfahrt über den Pazifik - hatten uns die Lektoren und die Fernwehmacher schon etwas aufgeklärt, wie wir uns hier auf dem afrikanischen Kontinent zu verhalten haben, wollten wir doch vor allem sicher durch unseren Aufenthalt der einzelnen Destinationen durch kommen.
Es gab ein paar Regeln für uns für die Besuche in der Stadt, die wir zu unseren eigenen Sicherheit auch einhalten sollten.
Bei einer extrem hohen Kleinkriminalitätsrate und vielen Taschendiebstählen hier, hat man uns angehalten, Wertsachen und Schmuck auf jeden Fall auf dem Schiff zu lassen, und uns eher unauffällig und leger zu kleiden. Sich nicht ansprechen lassen und nichts aufschwatzen lassen, und in dem Fall eines Überfalles NIEMALS Gegenwehr üben.
Ganz wichtiger Punkt: nicht nur als Paar in die Stadt gehen, immer nur in einer Gruppe.
Man klärte uns auch auf, welche Bereiche der Stadt einigermaßen sicher sind, und welche wir meiden sollten.
So hatten wir uns heute entschlossen mit lieben Mitreisenden den Shuttelbus zu nutzen und der hochmodernen Waterfront der Stadt einen Besuch abzustatten.
Man entließ uns direkt an der neuen Mall in die Freiheit, durch welche wir bei angenehmen Temperaturen hindurch schlenderten bis zu den wenigen Kunsthandwerker Ständen mit selbst gefertigten Taschen aus Leder, da konnte ich leider nicht wirklich wiederstehen.
Direkt am Ausgang der Mall - neben einem beeindruckend großen, neuen Hotel, aber in altem Stil - lag schon die Waterfront mit dem uns so lieb gewonnenen Meeresrauschen vor uns. Wir spazierten am Strand entlang bis zur Seebrücke, auf welcher wir auch von der einheimischen Polizei mit einem Flugblatt auf deutsch nochmal eingewiesen wurden, wie wir uns hier zu verhalten haben.
Denkt daran, dass Ihr die Bilder in der Originalgröße sehen könnt wenn ihr sie anklickt.
Nach einem angenehmen Kaffee im Schatten an der Strandpromenade und einem lokalen Snack in der Mal, brachte uns der Shuttlebus sicher und heil wieder zurück, wo unser schwimmendes Zuhause auf Zeit und schon erwartete.
Schön ist es bei den Spaziergängen immer, wenn man auf lieb gewonnene Mitreisende trifft und einen kleinen Schwatz hält, kennt man doch mittlerweile so Einige, wir sitzen nun ja auch seit fast 100 Tagen „im selben Boot“.
Gegen Abend - zum Sonnenuntergang - verließen wir den Hafen von Port Elisabeth und machten uns auf, um das wohl jedem bekannte Kap der guten Hoffnung zu umrunden und der Weltstadt Kapstadt einen Besuch abzustatten.
Es lagen allerdings 433 Seemeilen - 802 km - und ein Seetag vor ab auf unserem Weg, ein Seetag um so unglaublich viele Eindrücke zu verarbeiten, ein Seetag zum runter fahren, ein Seetag zum genießen.
Samstag, 25. Januar 2025
Seetag auf dem Weg nach Kapstadt
Komm, wir machen heute azurblau!
(unbekannt)
Heute am Morgen befinden wir uns - noch - auf dem Pazifischen Ozean, auf dem Weg nach Kapstadt, viele tausende Kilometer von Zuhause weg, wo unser Sohn heute seinen 30. Geburtstag feiert, ja es gibt auch Tage, da ist es schwer, so weit von Zuhause entfernt zu sein.
Am heutigen Tag gegen Mittag passieren wir Kap Agulhas, von dem wir noch nie zuvor gehört haben. Das Kap der Guten Hoffnung ist wohl der südwestlichste Punkt Afrikas, und weltweit bekannt, aber Kap Agulhas ist der südlichste Punkt des Kontinents.
Das Kap Agulhas stellt die geographische Grenze zwischen Atlantischem und Indischem Ozean da, uns somit sind wir zurück in dem Ozean, in dem wir unsere Reise begannen.
Gegen Abend rückte erneut ein Highlight in greifbare Nähe - in diesem Fall auf Steuerbord, wo sich unsere Balkonkabine befindet - und so machten wir es uns alleine auf unserem Balkon gemütlich, um das sagenumwobene Kap der Guten Hoffnung in aller Stille an uns vorbei ziehen zu lassen und zu genießen.
Die Stille war wortwörtlich gemeint, da man scheinbar vergessen hatte den Lektor, der an Deck zum Kap referierte auf die Kabinen zu schalten, dann eben ohne Kommentar.
Kurz vor dem Kap im warmen Strom des Moçambique-Agulhas, hatten wir noch das Vergnügen einen Wal, mehrere Delphine und eine vorwitzige Robbe von unserem Balkon aus zu beobachten.
Dann tauchte das Kap mit seinem charakteristischem Leuchtturm auf der Spitze in unserem Blickfeld auf, und das Wasser vor uns war - wie zu Beginn der Reise am Kap Horn - unerwartet ruhig.
Wir näherten uns langsam, und hatten jede Menge Zeit die bergige Landzunge mit seinen Stränden mit unseren Blicken zu erkunden, bevor unser Kapitän zu einer sehr gemächlichen 360 Grad Drehung ansetzte.
Das Kap erstrahlte im goldenen Abendlicht der untergehenden Sonne, und noch bevor die Drehung beendet war, wurde es dunkel um uns herum. Ja, eilig hatte es unser Kapitän nicht, wir dümpelten hier die angehende Nacht noch etwas herum, da unser Hafen für die nächsten Morgen nur wenige Seemeilen entfernt lag, und wir erst für Morgen in der Frühe eine Einfahrtserlaubnis hatten.



Wieder ein Anblick an diesem Abend, der sich in unsere Erinnerungen einbrennen wird, wieder ein ganz besonderer Moment auf dieser Weltreise, der Reise unseres Lebens.
Hier nochmal eine Zusammenfassung in Bildern, von diesem außergewöhnlichen Abschnitt dieser Weltreise.
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