Arizona Road Trip 2022 Teil 4

Bis wir mit dem Frühstück fertig sind, hat die Stadt sich schon gut mit Menschen gefüllt. Auch Familien, die mit Ihren Camping Stühlen am Straßenrand sitzen. Pünktlich um 11 Uhr hören wir die Nationalhymne und die Parade setzt sich in Gang. Über eine Stunde laufen und fahren die verschiedenen Gruppen an uns vorüber. Mit dabei Menschen in historischen Kostümen, Reitergruppen der Nord- und Südstaaten Armeen, aber auch viele Autos. Und manche Gruppen erinnern ein bisschen an unseren Fasching. Süßigkeiten werden auch aus geschmissen. 

 

Nicht vergessen: Bilder anklicken um die richtige ungeschnittene Größe zu sehen.

Die „Faschingsgruppen“ habe ich weggelassen, da sie nicht wirklich in die Stadt passen. Es waren auch viele Autos dabei, zum Teil historische, aber auch einfach aufgemotzte Sportwagen. Was auch viel zu sehen war, ist Wahlwerbung, die hier überall präsent ist.

 

Da die Stadt jetzt richtig voll ist, verlassen wir sie um den historischen Friedhof den - Boothill gaveyard - zu besuchen.

Dort wurde begraben, wer „mit den Stiefeln an“ starb.

Auch die Toden der berühmten Schießerei am Ok Coral mit Wyet Earb und Doc Holliday. Georg, der ausersehen aufgehängt wurde und Dutch Anni, die Queen des Rotlicht Viertels.

Die Apache Spirit Ranch ist sicher auch Einigen ein Begriff? Bekannt wurde sie bei uns durch die Auswanderer Serie auf VOX. Deutsche Auswanderer, die sich hier in Tombstone ihren Traum verwirklichten und eine Guest Ranch eröffneten. 

Scheinbar hat aber hier der Besitzer gewechselt, die Apache Spirit Ranch gibt es nicht mehr. Sie nennt sich jetzt Monument Ranch.

Wir durften uns ein bisschen umsehen und Bilder machen. Sehr schön gemacht, aber wir haben eigentlich keinen Menschen getroffen dort, außer die Dame an der Rezeption.

 

Ausklingen lassen haben wir den Sonntag Abend dann im „Big Nose Kate Saloon“ bei Country Musik vom Alleinunterhalter. 

 

Also was die Country Musik angeht muss ich ja mal die Fahne hoch halten für die Bands unserer Umgebung Zuhause. 

Bessere Live Musik die Ihr macht, habe ich hier nicht gehört, ganz im Gegenteil.

 

Das Essen im Saloon war gut und ein würdiger Abschied für Tombstone.


Montag, 24. Oktober 2022. Nach einem letzten Frühstück im OK Café - wo man uns schon fast mit Handschlag begrüßt ;-) - schlendern wir das letzte Mal durch die Hauptstraße. Alles ruhig und verlassen, die Helldorado Days sind vorüber. Es fehlt eigentlich nur noch, dass ein trockener Busch von Winde geblasen über die staubige Straße weht.  

Wir verabschieden uns von Gordon und seinem Larian Motel. Wir hatten übrigens einen bekannten Mitbewohner, den Gordon uns Sonntags vorstellte: Schauspieler Peter Sherayko, er hat an der Seite von Kurt Russel im Western Tombstone gespielt, so wie in 80 weiteren Western. Er war sich nicht zu schade mit uns ein Erinnerungsfoto zu machen, obwohl er die ganze Nacht am Steuer saß und seine „Reiseklamotten“ an hatte. Aber der Hut aus dem Kofferraum musste erst noch auf den Kopf.

Heute hatten wir die längste Stecke vor uns. Von Tombstone bis Williams dem Tor zum Grand Canyon. Ca. 350 Meilen, und der Verkehr rund um Phoenix war nicht mit uns.

Die Temperaturen die letzten Tage waren ungewöhnlich niedrig für die Gegend.

Auf der höchsten Erhebung bei Flagstaff sahen wir den ersten Schnee des Jahres.

Es dauerte fast 8 Stunden bis wir in unserem Hotel „Rodeway Inn - The Downtowner“ in Williams, einchecken konnten. Die Temperaturen lagen hier, auf über 2000m Höhe jetzt zum Abend bei -4 Grad Celsius.

Die Fahrt war anstrengend, daher vielen wir nach einem leckeren Abendessen bei Kittys Steakhaus auch gleich müde ins Bett. Kittys Steakhaus auch sehr lecker und zu empfehlen. Wer lächelte uns da von der Wand an? Der gute alte Festus von den „Rauchenden Cold´s“. Am nächsten Tag lag unser letztes Highlight dieser Tour vor uns: Ein Flug mit dem Helikopter über den Grand Canyon.

Dienstag, 25. Oktober 2022. Vom Frühstück am nächsten Morgen waren wir angenehm überrascht. Für ein Motel super gemütlich eingerichtet und eine große Auswahl. Man merkt auch hier, dass wir außerhalb der Saison sind, wir hatten den kleinen Frühstücksraum fast immer für uns alleine.

Dann stieg die Aufregung, es ging auf die 52 Meilen lange Strecke zum Heliport. Der Flug war die Geburtstagsüberraschung für unsere Männer - also sie konnten sie praktisch nicht wehren.  ;-) . Ausgesucht hatten wir aus dem großen Angebot die Firma Maverick. Auch hier hat sich frühes Buchen gelohnt. Tagesaktuell hätten wir über 100 $ mehr bezahlt pro Person.

Die Anlage sehr sauber, die Mitarbeiter sehr freundlich und die Piloten sahen sehr vertrauensvoll aus. Auch wenn unser Pilot sehr jung aussah, erzählte er bei der Sicherheitseinweisung, dass er 800 Flugstunden auf dem Buckel hat. Die Hubschrauber sind für 8 Personen inklusive Pilot ausgelegt. Wir vier durften hinten nebeneinander sitzen. Vorne der Pilot und noch zwei einzelne Personen die uns zugeteilt wurden. Die Sicherheitseinweisung war ausführlich und jeder musste sich ein Schwimmwestenpäckchen als Gürtel umschnallen. Dann ging es los ....

Erst eine ganze Weile über bewaldetet Gebiet, auch hier konnte man schon Schnee sehen.

Dann kam die Kante und auf einmal tausende Meter unter uns. Ein wahnsinniges Gefühl - awesome. 

Das Fluggefühl können die Bilder natürlich nicht rüber bringen. Ich werde von Zuhause aus versuchen Links zu den Filmen einzustellen.

Wir haben alle vier die 45 Minuten Flug in vollen Zügen genossen und werden das so schnell nicht vergessen. 

 

Da wir ja schon in der Nähe des Parkes gewesen sind, haben wir natürlich einen Abstecher dort hin unternommen. Direkt zum Visitorcenter und dann zum Aussichtspunkt.

Zurück in Williams hatten wir noch Zeit die Stadt zu besichtigen, bevor die Sonne unter ging. Man merkt halt, das diese Stadt jährlich von tausenden Touristen besucht wird. Hier an der legendären Route 66.

Nach einem Abendessen fielen wir nach diesem ereignisreichen Tag wieder müde in unsere - sehr bequemen - Betten.


Mittwoch, der 26. Oktober 2022. Und weiter geht es zur letzten Staton dieser Reise. Zurück nach Las Vegas. Wir haben mittlerweile 2700 Meilen hinter und gelassen, das sind ca. 4500 km. 

Die Strecke - 220 Meilen - wie immer sehr abwechslungsreich. Wir fuhren eine Teilstecke der alten historischen Route 66.

Eine Pause machten wir am legendären Hoover Staudamm. Früher führte die Route direkt über den Staudamm. Um dieses Nadelöhr zu entlasten wurde jetzt eine neue riesige Brücke über die Schlucht gebaut. 

Der Staudamm war bei seine Fertigstellung 1935 der größte Staumdamm der Welt.

Ich fand es sehr erschreckend, wie tief der Wasserspiegel gesunken ist. An der weißen Linie kann man erkennen, wie hoch früher das Wasser gestanden ist. Sehr traurig.

Direkt nach dem Staudamm, gab es einen tollen Overlook über Lake Mead. Was muss hier früher ein riesiger See gewesen sein?

Die Rampe für die Schiffe wurde scheinbar auch mehrfach verlängert, je weiter das Ufer sich zurück gezogen hat. 

Gegen Abend in Las Vegas angekommen, bezogen wir unsere Zimmer im Hotel Paris direkt am Strip. Eigentlich hatten wir nochmals das Hotel Main Street Station gebucht, uns aber kurzfristig umentschieden, um den Strip bequem zu Fuß am Abend erkunden zu können. Das Einchecken hat leider etwas länger gedauert (ca. 3000 Zimmer im Hotel) aber das Hotel selbst hat überzeugt. Die Zimmer sauber und sehr geräumig, wohnen wir die nächsten 2 Tage mitten im Geschehen. 

Die Wasserspiele des Bellagio darf man sich natürlich auf keinen Fall entgehen lassen, und die Glitzerwelt am Abend ist schon beeindruckend. Man wird allerdings - im Gegensatz zu früher - gezielt über Brücken und Übergänge durch die verschiedenen Hotels geleitet, wenn man den Strip entlang laufen möchte. Ein einfaches Straße entlang schlendern oder Straße überqueren ist nicht möglich. In so gut wie jedem Hotel ist die untere Etage dem Glücksspiel gewidmet.


Donnerstag, der 27. Oktober 2022. Super gut in unseren Betten geschlafen, machen wir uns auf um eine Frühstücksmöglichkeit zu finden. Gefunden in der Einkaufspassagen des Planet Hollywood beim La Salsa Cantina. Super nett, lecker und günstig.

Anschließend ging es dann dort auch direkt zu den Einkäufen der letzten Mitbringsel.

Kleiner Streifzug vorbei an den großen Hotels. Las Vegas hatte 2019 über 40 Millionen Besucher und mit 150.000 Betten deutlich mehr als New York. Las Vegas ist immer noch eine recht junge Stadt, aber die am schnellsten wachsende in den USA.

Uns diente sie zur An- und Abreise, da die Stadt direkt von Frankfurt angeflogen wird.

Es war aber auch sehr interessant die Stadt einmal kennen zu lernen. 

Eigentlich stand für den Nachmittag der Besuch des „Secret Garden“ von Sigfried und Roy, der direkt am Hotel Mirage liegt, auf unserem Plan. Leider mussten wir kurzfristig feststellen, dass der Park zur Zeit geschlossen ist. Nicht viel besser erging es uns mit „dem Untergang des Piratenschiffes“ am Treasure Island Hotel. Die Vorführung wurde vor einigen Jahren abgesetzt. 

Aber trotzdem verbrachten wir einen tollen Abend im Gilley´s Saloon und Bar, bei gutem Essen und toller Live Musik. Ein würdiger Abschiedsabend für einen tollen Urlaub.


Freitag, 28.10.2022. Heute ist es soweit, wir müssen Nachhause. Was heißt müssen? Natürlich ist es selbst nach dem schönsten Urlaub immer wieder schön Nachhause zu kommen, zur Familie und das gewohnte Umfeld. Und mit über drei Wochen waren wir sehr lange unterwegs.

Mein Fazit dieses Road Trips? Toll war es gewesen! Schon die Planungsarbeit mit Lissy und Ernie über die letzten Jahre hat viel Spaß gemacht und die Vorfreude geschürt. Wir haben viel erörtert, viel geplant, viel umgeschmissen. Ernie Hotels gebucht und storniert, umgebucht und wieder und wieder überarbeitet. Aber dies alles hat sich gelohnt, und so auch reibungslos geklappt. Ich würde nichts anders machen.

Was war das Schönste? Antelope Canyon, Horseshoe Bend, Tombstone, der Helikopter Flug über den Grand Canyon? Vielleicht die Nacht im Monument Vally? Die war sicher absolut einzigartig, aber toll war einfach alles. Und das wichtigste, dass die Reisenden kompatibel sind - und das waren alle. Vielen Dank es war super mit Euch! Gerne wieder .... in ein paar Jahren .... dann geht es nach British Colombia.

 

Eure Travelbine 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.
Bewertung: 0 Sterne
0 Stimmen