Arizona Road Trip Teil 3

Montag, 17. Oktober 2022. Heute verlassen wir schweren Herzens die Kohl´s Ranch nähe Payson. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Heutiges Etappenziel ist Jerome, aber vorher machen wir einen Abstecher nach Sedona.

 

Sedona ist eine Künstlerstadt in Arizona. Ich war total verblüfft, da sich diese Stadt - in den Red Rocks malerisch gelegen - doch so vom übrigen Land abhebt. Hier gibt es scheinbar strenge Bauvorschriften. Alles ist im gleichen Stiel - ich würde sagen leicht mexikanisch angehaucht - gehalten. Und es ist so sauber, dass man vom Boden essen könnte.

 

Doch zunächst eine kleine Pause kurz vor Sedona. Hier findet man sogar extra ausgewiesene Trailer Parkplätze, um mit seinem eigenen Pferd auf den Trail zum Red Rock gehen zu können. 

 

Über die Stadt verteilt findet man jede Menge Statuen und sehr schön angelegte Grünanlagen. Die Läden auch mit sehr hochwertigen Kunstgegenständen. Hier verweilen sicher auch gut betuchte Touristen gerne. Und das Ganze in einer absolut malerischen Umgebung! Es war das erste mal seit Beginn unserer Tour schwer einen freien Parkplatz zu finden.  

Nach zwei Stunden Souvenirs Shopping ging es weiter Richtung Jerome.

Unsere Tagesetappe lag wieder bei ca. 200 Meilen.

Eigentlich waren wir in einem Hotel in Cottenwood eingebucht, doch zum Glück ist unser Mitreisender Ernie so versiert im Hotel buchen, dass er uns doch noch kurzfristig ein Zimmer im eigentlich ausgebuchten Connors Hotel in Jerome sichern konnte.

Jerome ist eine alte Kupferminen Stadt auf dem Berg über Cottenwood, liegt auf 1680 m und hat eine herrliche Aussicht.

Unsere Mitreisenden kannte das Hotel von früheren Aufenthalten.

Noch nie wurden wir so herzlich begrüßt wie von John dem Besitzer der Conner Hotels. Wenn man sich da nicht gleich wohl fühlt.

 

Das Connor Hotel war bekannt und diente vor langer Zeit als gewisses Etablissement. Im Untergeschoß findet man eine Bar und in der ehemaligen Lobby betreibt John einen Souvenirladen. Die Zimmer auf Alt getrimmt, aber sehr liebevoll eingerichtet und gut in Schuß gehalten. Das Spülbecken aus Kupfer gedengelt, und die Mikrowellen Popcorn kamen uns gerade recht.  

Auch hier oben, in dem 350 Einwohner Nest findet man hochwertig Kunstläden.

 

Nach einem schönen Sonnenuntergang hat es uns zum Abendessen ins Haunted Hamburger verschlagen.

Sehr empfehlenswert, sehr nett und sehr lecker. Mit eigenem Souvenirladen. Das bevorstehenden Halloween Fest natürlich überall gegenwärtig. Wenn nicht hier wo dann?


Dienstag, 18. Oktober 2022. Nach einer sehr angenehmen Nacht im Connors Hotel in Jerome, ging es zum Frühstück ins Clinkscale direkt um die Ecke. Wow so etwas hätte ich hier nicht erwartet. Das Clinkscale gehört scheinbar zum Haundet Hamburger. Von der Einrichtung nagel neu im aktuellen Industrielook. Die Bedienungen mit Hemd und Krawatte. Das Frühstück lecker und toll angerichtet.

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Jerome und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Etappenziel - Phoenix.

Wir nahmen den Old Prescott Jerome Hwy über den Pass mit ca. 2200 m. Eine schöne Panoramafahrt mit tollem Ausblick.

Nach ca. 4 Stunden im Land der Kakteen in Phoenix angekommen, sagten wir zuerst kurz Hallo, zur Verwandtschaft unseres Mitreisenden. Pat wohnt in einer Wohnanlage 55+ Nähe Phoenix. Sun Lakes, Cottenwood Palo Verde. Hier hatten wir kurzfristig umgebucht von Hotel auf ein Haus in eben dieser Wohnanlage. Einige Dollar gespart und ein 160 qm Haus für uns Vier alleine!

Von diesen Wohnanlagen gibt es hier ohne Ende und viele sind auch grade im Bau. Sehr gepflegte Anlagen mit öffentlichen Grünanlagen, Sportstätten usw. 

Unser Haus war echt zum wohlfühlen, wenn auch fast zu groß für uns. Das große - später angebaute Wohnzimmer war nicht richtig klimatisiert, daher auch von uns nicht wirklich genutzt. Der Rest hat uns gereicht. Mittlerweile sind wir bei den Temperaturen schon wieder über 30 Grad.

Da wir jetzt so ziemlich in der Mitte unseres Road Trips angekommen sind,

wurde als erstes mal die Waschmaschine ausgiebig genutzt und Wäsche gemacht. 


Mittwoch, 19. Oktober 2022. Mein Ding ist weniger die Stadt, mehr das Land und Landschaften. Daher war ich von unserem heutigen Ausflug sehr überrascht. Nur 30 Minuten außerhalb erwartete uns eine wunderschöne Gegend. Wir fuhren den Apachen Trail bis Tortilla Flat. Zuerst das Kakteen Studium, es gibt ja soviele verschiedene ....

 

Der Apachen Trail ist eine historische Strecke der Indianer durch die Superstition Mountains. Später von der Postkutsche genutzt, Tortilla Flat eine Station davon.

 

Hier der legendäre Saloon, wo jeder Gast sich mit einem Dollar an der Wand verewigt. Der ganze Saloon schon mehrfach mit Dollars tapeziert. Die Toiletten mit lustigen Figuren bemalt, und in dem kleinen Museum findet man jede Menge Informationen.

Die Landschaft ist herrlich, die Steine von einem Geflecht überzogen, die die Steine gelb erscheinen lassen.

Dann ging es auf dem Rückweg in die Goldfield Ghost Town. Eine authentische Minenstadt, mit Touren durch die Minen, alten Gebäuden und einem interessanten Saloon, an dem die Stiefel von der Decke hängen. 

Hier haben wir auch Kakteenlimonade probiert, schmeckt wie unsere Brause.

 

Auf dem Rückweg ging es noch an „The little white church in The Valley“ vorbei.  ;-)

Für den Abend hatten wir einen Tisch bei Rustler´s Rooste in Phoenix bestellt. Ich kannte den Saloon von Bildern, war aber doch sehr überrascht wie groß er ist. Und vor allem die Lage! Ein wunderschöner Blick über Phoenix beim Sonnenuntergang.

Das Essen war wieder super lecker, und ich glaube ich hatte die erste Zuckerwatte seit 40 Jahren. Livemusik dazu gab es auch, und wer es im oberen Stock eilig hat auf die Tanzfläche zu kommen, der benutzt einfach die Rutsche.


Hallo und guten Morgen, heute ist Donnerstag, der 20. Oktober 2022. Heute lassen wir es etwas gemütlicher angehen. Nach einem leckeren Frühstück, sind Lissy und ich mal - am See entlang - durch die Wohnanlage spaziert und haben uns die Häuser angeschaut. Diese Wohnanlagen gibt es hier zu Hauf und es werden auch immer neue aus dem Boden gestampft.

Sonst stand außer bummeln und Mitbringsel einkaufen nicht viel auf dem Programm, bevor wir heute Abend bei Pat und Charla zum BBQ eingeladen waren.


Freitag, der 21. Oktober 2022. Heute verlassen wir unser tolles Haus und die Stadt Phoenix Richtung Süden mit dem Ziel Tombstone.

Aber vorher statten wir noch einem sehr stilvollen Trödelmarkt einen Besuch ab. Hier kann jeder Boxen mieten um seine gebrauchten Sachen zu verkaufen, die meisten sind auch super schön dekoriert. Für uns fallen ein paar Autoschilder für unsere Sammlung ab. Sogar die Toilette ist sehenswert, im Industrie Stil und mit Kronleuchter.

Dann geht es weiter auf den Highway Richtung Tombstone. Ca. 180 Meilen liegen vor uns. Wir passieren Tucson und fahren dann ins Hinterland. Heute zieht sich die Fahrt etwas und es ist Nachmittag bis wir unsere Ziel, das Larian Motel erreichen. Gordon, der Besitzer ist schon ein alter Bekannter unserer Mitreisenden und die Begrüßung herzlich. Er führt hier mitten in Tombstone eine kleines Motel mit ca. 20 Zimmern. Sehr sauber und sehr gut in Schuß gehalten. Man fühlt sich gleich Zuhause.

Zur Main Street sind es nur wenige Gehminuten, besser hätte Ernie unsere Unterkunft nicht aussuchen können. Also machen wir uns zum Sonnenuntergang gleich mal auf eine erste Besichtigungstour.

Tombstone wurde 1879 gegründet, liegt auf ca. 1300m und zählte in Ihren Glanzzeiten 15000 Einwohner. Der Gründer sich auf den Weg in die Wildnis machte um Steine zu suchen, meinte sein Freund, er würde dort nichts als seinen Grabstein finden, übersetzt: Grabstein - Tombstone. Aber er fand Silber. Heute hat die Stadt noch ca. 1600 Einwohner und lebt überwiegend vom Tourismus. Tombstone war Schauplatz verschiedener berühmter Schießereien so wie mit den Earb Brüdern und Doc Holiday am Ok Coral.

Heute ist die Stadt eine Touristenattraktion und wirbt mit dem Slogan: The town too tough to die - die Stadt, die zu hartnäckig ist zu sterben. Wir haben uns das wichtigste Wochenende ausgesucht, die Heldoroado Days. Es gibt viele Vorführungen auf den Straßen und Sonntags eine große Parade. Von den vielen Besuchern, die die Stadt an diesem Wochenende erwartet kommt auch ein großer Teil in historischen Kostümen und haucht so der Westernkulisse neues Leben ein.  

Den Freitag Abend lassen wir in einem Saloon mit Live - Country - Musik ausklingen. Auch mexikanische Titel sind dabei, bei denen die Tanzfläche sich immer gleich rasant füllt.


Samstag, der 22. Oktober 2022. Nach einem Frühstück im OK Café steht ein Stadtbummel auf dem Plan, die vielen Souvenir Läden laden zum Andenken kaufen ein. Es gibt jede Menge zu sehen. Und auch die Menschen, die sich in historische Kostüme geworfen haben, werden immer mehr in der Stadt. 

Da wir noch genug Zeit für Tombstone haben und die Stadt ja auch nicht sooo groß ist, machten wir uns am Nachmittag auf nach Bisbee, einer Historischen Kupferminenstadt nur 11 Meilen von Mexiko entfernt. Bisbee liegt auf einer Höhe von 1780 m.

Nach einem kleinen Bummel durch die Altstadt wurde noch das Bier in der kleinen Brauerei probiert und dann ging es zu Abendessen nach Sierra Vista ins Texas Roadhouse, auch das muss einmal im Urlaub sein. 

Diesen Abend beschließen wir im Cristal Saloon, bei guter Live Musik. Mehr Rock als Country, aber wir verbringen dort einen sehr angenehmen Abend bei guten Bier.  


Sonntag, der 23. Oktober 2022. Auch heute gibt es ein Frühstück im OK Café auf der Main Street in Tombstone. Heute muss man schonmal eine halbe Stunde warten, bis man einen Platz im kleinen Café ergattern kann.

Wie es sich gehört, ein richtiges Cowboy Frühstück.

So, dass das mit dem Scollen nicht zu viel wird, eröffne ich hiermit den letzten Teil unserer Reise - Teil 4.

Dort kommen dann die Bilder von der Parade.