Arizona Road Trip 2022 Teil 2

Hallo nach Hause, heute ist Mittwoch, der 12.10.22 und wir sind immer noch in Page Arizona.

Den heutigen Tag wollten wir langsam angehen lassen, wir hatten erst für 12 Uhr eine Tour gebucht.

Das Frühstück fing allerdings nicht optimal an. ;-) Das sowieso schon spärliche Frühstück der Amerikaner, gegen unser doch erweitertes Frühstück beim Urlaub in Deutschland, war noch spärlicher als am Tage davor. Keine Milch bei den Zerealien, keine Muffins, keine Marmelade. Und auf Nachfrage bei der am Handy spielenden Servicekraft nach Joghurt, wurde der kleine leere Kühlschrank einfach umgedreht. Aber wir lassen uns die gute Laune ja nicht verderben.

 

Für heute hatten wir eine geführte Tour durch den Upper Antelope Canyon gebucht. Wir sind hier im Navajo Land und diese Touren werden alle - super organisiert - von den Navajos durchgeführt. Aus diversen Urlaubsgruppen auf Facebook, wusste ich im Vorfeld, dass diese Touren oft auf Wochen ausgebucht sind. Also wurde diese Tour lange im Voraus schon gebucht.

 

 

Der Veranstalter „Antelope Slot Canyon Tours“ lag nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt. 

Dort wurden wir darauf hin gewiesen, dass sowohl im Bus als auch im Canyon Maskenpflicht besteht.

Den Rückweg nach dem Canyon über den Berg, durften wir sie dann wieder abnehmen. Generell ist es hier in den Reservaten so, dass Maskenpflicht besteht. No Mask - no service, ist hier überall zu lesen.

 

Unser Fahrer für heute war Lionel. Am Anfang etwas muffelig und er hatte sichtlich Spaß daran seinen Kleinbus auszureizen.

Seine Ansage: „Buckle up it will be a bumpy trip“

Zum Glück hatten wir die Tour im staubfreien klimatisierten Kleinbus gebucht und nicht auf dem Pickup.

Nach einer recht abenteuerlichen wackeligen Fahrt am Ziel - am Ende eines ausgetrockneten Wasserbeckens - angekommen, standen wir vor einer unscheinbaren Felsspalte.

Aber was uns im Inneren erwartete war überwältigend.

Hier hat Wasser in Jahr Millionen eine Traumlandschaft geschaffen. Die Farben variieren je nach Sonneneinstrahlung. Hinter jeder Kurve sieht die Steinlandschaft wieder anders aus. Und dank unseres Guides Lionel - der sich als super nett entpuppte - haben wir auch tolle Bilder bekommen. Er wurde nicht müde uns mit unseren eigenen Handys Fotos von den schönsten Ecken zu machen, und auf tolle Formationen hinzuweisen, und uns mit unseren Geräten Fotos von uns in dieser herrlichen Umgebung zu machen.

Der Bär mit seinem überlaufenden Honigtopf, das Auge des Canyon und auch den kleinen Krabbler entdeckte er für uns.

Am Ende des Canyon kamen wir wieder unter die Sonne Arizonas. Der Weg zurück führte über den Berg, sehr gut begehbar angelegt.

Hinter dem Canyon befindet sich ebenfalls ein ausgetrocknetes Wasserbecken. In den Monaten Mai-September wird die Schlucht nach Regenfällen öfter geflutet. Das kann manchmal recht schnell gehen und ist unberechenbar. Daher wird vor Springfluten gewarnt. In der Schlucht selbst sieht man manchmal mit gespülte Äste und Bäume hängen.

Diese Tour ist auf jeden Fall empfehlenswert, etwas ganz besonderes!

 

 

Diese vielen unsagbaren neuen Eindrücke muss man erst verdauen, daher machten wir nach einem Mittagsimbiss für den Rest des Tage langsamer und ließen die Seele baumeln.

 

Am Abend ging es dann nochmal in die Dam, Grill & Bar.


Donnerstag der 13.10.22, auf dem Weg von Page zum Monument Valley.

Wir befanden und ja auch schon in Page auf Navajo Indianer Gebiet, heute tauchten wir tiefer in das Reservat ein.

Die ca. 150 Meilen Fahrt gingen wieder durch recht unterschiedliches Gebiet, mal weite Öde, mal rote Berge links und rechts der Straße. Vor der Abfahrt deckten wir uns nochmal mit Getränken und Lebensmitteln ein, da es rund um unsere nächste Unterkunft keine Gelegenheit dazu gibt.

 

Was mit besonders auffiel, im Gegensatz zu Wyoming, wo man am Straßenrand tolle Häuser, große Weiden mit vielen Rindern und große, aber weit verstreute Ranches findet, gibt es hier ganz viele kleine Häuschen, oft nur mobile Wohnbaracken. Viel ödes Land und immer nur kleine Vieherden mit 3-10 Rindern und kleine Pferdegruppen. Hier haben die Navajos scheinbar jeder kleine Parzellen zugeteilt bekommen. Ein kleiner Coral mit zwei Pferden vor jeder Hütte.

Unser Ziel für diesen Tag ist der Campground des View Hotels im Nationalpark Monument Valley. Die einzige Übernachtungsmöglichkeit im Park. Auch das Hotel befindet sich natürlich im Besitz einer Navajo Familie. Als bekennender Western Fan, schon früh von meinem Vater mit John Wayne Filmen geprägt, war es für mich ein absolutes Highlight hier - mit Blick auf die ganz besonderen Berge eine Nacht verbringen zu dürfen.

Die Hütte 26 sollte unser Zuhause für die nächste Nacht sein.

Unglaublich wie schön diese kleinen Häuschen eingerichtet sind und der Ausblick ist atemberaubend.

Nach dem Einrichten unserer Cabin, durfte ein kleiner Abendspaziergang zum nahegelegenen Hotel nicht fehlen. Vor dem Hotel kann man auch die typischen Lehmhütten der Navajo besichtigen. Von außen unscheinbar, innen sehr geräumig. 

 

 

 

 

Direkt vor dem Hotel startet auch der Monument Valley Loop.

Eine 18 Meilen lange Rundstrecke durch das Valley. Teilweise geschottert, teilweise nur Sandpiste, hier war unserer Wagoneer natürlich genau richtig. Trotz sanfter Fahrweise ist die Fahrt recht „bumpy“, was wir am nächsten Morgen feststellten.

Den für heute war es zu spät für den Loop, dieser schließt täglich um 15 Uhr. Auch auf den Wildcat Trail darf man nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit. Geführte Touren fahren auch Nachts ins Valley.

Zum Sonnenuntergang wollten wir wieder zurück sein, und das Spektakel beim Abendessen genießen.

Der Rest war einfach atemberaubend. Noch nie habe ich soviel Sterne am Himmel gesehen. Und als der Mond aufging, genossen wir dieses Schauspiel bei leiser Countrymusik im Hintergrund in vollen Zügen.


Freitag morgen 14.10.2022. Bereits vor meinem Wecker bin ich aufgewacht und konnte schon durch das Panoramafenster unserer Cabine, den Farbstreifen am Horizont betrachten.

In aller Ruhe genoss ich dieses Spektakel von unserem Balkon. Erst später merkte ich, dass noch mehrere Leute bei 8 Grad draußen saßen, aber wenn dann habe es höchstens ein Flüstern, keiner wollte diesen Momente entzaubern.

 

Wie alles Schöne ging auch das viel zu schnell vorbei.

Es wird aber einen ganz besonderen Platz in unseren Erinnerungen haben!!

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse, packten wir unsere sieben Sachen.

Bevor wir das Valley verließen, machten wir uns aber nochmal auf den abenteuerlichen Weg des Loop.

 

 

Einen schöneren Arbeitsplatz kann man sich wohl kaum vorstellen? ;-) Leider war das WLAN nicht das gelbe vom Ei und mit Bildern hochladen war nicht viel.

Der Bericht über den Loop und die Fahrt zu Four Corner kommt dann morgen .....

Nach dem Auschecken machten uns auf den Weg zum Loop, der hier direkt beginnt. Mir wurde gleich klar, warum man für die Stecke von 18 Meilen über 2 Stunden benötigt, die Straße war nicht wirklich eine Straße. Gleich am Anfang entdeckten wir unsere pferdischen Freunde von gestern wieder an einem Wasserloch. 

Am Anfang noch geschottert, wurde die Straße bald zur Löcherpiste. Aber was uns an den Aussichtspunkten erwartete war einfach schön, hier einfach ein paar Eindrücke. 

Eigentlich bin ich nicht diejenige, die sich viele Andenken mit Nachhause nimmt, meine Andenken sind die Bilder, die ich im Kopf und meinen Berichten gespeichert habe, und von denen man sehr lange zehren kann.

Aber wenn ich was authentisches finde, dann gerne. Im Tal waren ein paar Stände von Navajo Indianern, die Souvenirs verkauften. Eine junge Navajo, mit der wir uns sehr nett unterhalten haben, hat mir diese Kette mal so nebenbei angefertigt, weil mir die Farben der Fertigen nicht so ganz zugesagt hatten. Das rechts ist ein ganz edles Bookmark - Lesezeichen. Und das Bild hat ein junger Navajo aus Sand dieses Tales angefertigt. Das Türkis in dem Bild ist Staub der Steine, die man hoch oben auf den Bergen findet.

Und wieder der Hinweis: Klickt die Bilder an,

dann erscheinen sie im richtigen Format und Größe!

Hier oben - unscheinbar zwischen den zwei Bergen - liegt das Hotel und unsere Cabins, in der wir eine unvergeßliche Nacht verbringen durften. Aber jetzt geht es weiter zum nächsten Ziel.

 

Ca. 100 Meilen durch schier unendliche Weiten ging es weiter zu unserem nächsten Ziel. FOUR CORNER.

 

Hier treffen die vier Bundesstaaten - New Mexico, Colorado, Arizona und Utah - an einem Punkt zusammen. Ca. 60 Meilen Umweg für diesen Punkt waren nicht ohne. Dort ist einfach mitten in die Wüste ein Treffpunkt gebaut, natürlich wieder mit jeder Menge Andenkenständen umrankt. Vielleicht nicht unbedingt sehenswert. Aber ein tolles Gefühl hier zu stehen.

Wir sind ja zu viert, wir hielten uns an den Händen und trotzdem stand jeder von uns in einem anderen Bundesstaat. 

Links eine Landkarte des Navajo Gebietes, einfach riesig für unsere Deutschen Verhältnisse. Wir fahren schon tagelang und sind immer noch in diesem Gebiet.

 

Rechts sieht man verschiedene Städte in den einzelnen Bundesstaaten, wie weit diese von Four Corner entfernt sind.

Mesa Verde, das wir auf unserem Road Trip 2017 durch die Rocky Mountains besucht hatten, nur 64 Meilen, hier ein Katzensprung.

Dann fuhren wir weiter, nochmals ca. 100 Meilen zur Zwischenübernachtung in der Thunderbird Lodge. Diese liegt in Chinle, 1678 m hoch und hat ca. 5000 Einwohner. Die Stadt liegt im Apach County.

 

Abendessen in der Lodge, Frühstück wieder selbst gemacht in unserem Zimmer. Meist findet man hier zumindest Wasserkocher und Kaffeemaschine.

Hatte ich schon erwähnt, dass die Preise für Lebensmittel und gerade beim Essen gehen, seit 2017 unheimlich gestiegen sind? Wir führen alles was wir brauchen immer im Cooler mit uns mit.

Samstag, 15. Oktober 2022. Eigentlich sind wir „erst“ 9 Tage hier, aber es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Wir haben ja auch schon jede Menge gesehen. Heute geht es weiter auf die Kohl´s Ranch Nähe Payson. Es liegen über 200 Meilen vor uns. Trotzdem haben wir uns entschieden - wenn wir schon hier sind - zuerst den Canyon de Chelly, der genau hier beginnt, zu besuchen. Wir entscheiden uns für die North Rim Tour. 18 Meilen, für die man ca. 2 Stunden einplanen sollte. Die Tour mit nur 3 Aussichtspunkten, aber für den Vormittag die besser gelegene mit der Sonneneinstrahlung.

Am Visitor Center, wo wir uns eine Karte für dieses Gebiet holen, wieder eine typische Lehmhütte, dieses Mal mit Einrichtung.

 

Die Aussicht wieder grandios. Die Dimensionen gigantisch.

Am ersten Aussichtspunkt sind wir eine halbe Meile über die Steine geturnt, von einer Aussichtsplattform zur nächsten. Alles wieder sehr schön und sauber angelegt. Die Wege über die Steinplatten mit Steinbrocken gekennzeichnet.

Im Canyon sind an verschiedenen Punkten Überreste der ehemaligen Einwohner zu finden. Zum Teil am Boden, zum Teil in den Höhlen gelegen und nur mit Leitern zu erreichen. Das Leben damals war sicher nicht einfach.

 

 

Wer sieht den Frosch links?

 

Pferde stehen hier öfter einfach mal auf der Straße.

 

 

Jetzt lagen über 200 Meilen vor uns. Durch teilweise unendliche Weiten, die Straßen kerzengerade. Am Wegesrand nur vereinzelte Häuser oder mal kleinere Vieh- oder Pferdeherden. Städte oder Einkaufsmöglichkeiten Fehlanzeige.

70 Meilen vor unserem Tagesziel lag Holbrook, direkt an der Route 66. Hier deckten wir uns wieder mit Lebensmitteln ein und entdeckten gegenüber des Supermarktes das legendäre Wigwam Motel. Vielen vielleicht bekannt durch das Unikat Konny Reimann.

Eine nette Amerikanerin, die hier eingebucht war, ließ uns sogar mal einen Blick ins Innere werfen.

Auf der Weiterfahrt verschlechterte sich das Wetter. Die Bäume an den Straßenrändern wurden zu Wäldern und wir überquerten Berge die dem Odenwald glichen, nur vieeeel größer. Gegen 16 Uhr erreichten wir dann unsere Ziel, die Kohl´s Ranch nähe Payson. 

Keine Hotelzimmer, sondern wieder eine kleine Lodge sollte unser Zuhause sein für die nächsten 2 Nächte. Super urig und gemütlich. Das Wetter hatte sich mittlerweile geändert zu Dauerregen und 12 Grad.

Abendessen im Saloon des Hotels und dann einen gemütlichen Abend vorm „Kamin“ und dazu die CMT Adwards mit viel Country Musik, was will man mehr.


Sonntag, der 16.10.22. Wir starten den Tag mit einem gemütlichen Sonntagsfrühstück in unserer Lodge. Es hat die ganze Nacht heftig  geregnet und gewittert. Der kleine Tonto Creek hinter dem Haus ist um einziges gestiegen und ist kein kleiner ungefährlicher Bach mehr. Bis zum Abend ging der Bach aber wieder weit zurück. Zum Glück ist das Wetter heute doch besser wie angekündigt, und so machen wir uns nach dem Frühstück auf zum Tonto Nationalpark. Ein kleiner feiner Park mit einer tollen Naturalbridge. Hier sind wir ein bisschen gelaufen und haben die Natur genossen. 

Die Lodge haben wir genossen und unser Essen meist selbst gemacht. Die Anlage der Kohls Ranch ist aber auch toll. Die Jungbullen, die am Anfang unserer Erkundungsganges noch friedlich auf der Wiese grasten, musste der Hausmeister später von der Anlage treiben, dabei wollten sie sicher auch nur eine Partie Schach spielen. 


Montag, 17. Oktober 2022. Nach einem guten Frühstück, mit niedlichem Besuch auf der Terrasse,

verlassen wir die Kohls Ranch Richtung Jerome unserem heutige Etappenziel.

Ich denke wir schließen hiermit Teil 2 und eröffnen Teil 3, um langes scollen zu vermeinden. Also es geht in Teil 3 weiter ....

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