Arizona Road Trip 2022 Teil 1

Donnerstag, der 6. Oktober 2022. Die Koffer sind gepackt, ich melde mich dann morgen aus Amerika.


Freitag, 7. Oktober 2022.

Hallo und guten Morgen aus Las Vegas, Nevada, USA. Bei uns ist es 10 Uhr Ortszeit, wir haben nach einem langen Tag der Anreise gut geschlafen und mittlerweile auch gut gefrühstückt, der Tag kann kommen.

 

Angereist sind wir gestern recht komfortabel mit einem Flug der Finnair in einem recht neuen A350. Es war unser erster Flug mit Finnair (über Lufthansa gebucht) und die Airline konnte mit einem guten Service und sehr nettem Personal bei uns punkten. 

Super, und für mich neu, sind die Kameras außen am Flugzeug, so kann man auch ohne einen Fensterplatz immer sehen, was außerhalb vor sich geht.

Die Sicht war phantastisch, selten habe ich die Berge von Grönland so deutlich gesehen. Unsere Flugroute ging direkt über die Rocky Mountains, was schöne Erinnerungen an den letzten Roadtrip (Cody, Billings, West Yellowstone, Salt Lake City) wach gerufen hat. 

Oben gut zu sehen die Rocky Mountains und der Great Salt Lake. Auf den unteren Bildern der Lake Mead, größter Stausee deer USA,  kurz vor Las Vegas. Man sieht deutlich wo vor kurzem noch die Wasserkante war, hier fehlt jede Menge Wasser. Der Wasserspiegel ist leider auf einem historischen Tiefstand.

Das Wetter war gut und der Flug sehr angenehm, wenn auch lange mit 10,5 Stunden. Gut organisiert von Ernie wartete nach der Imigration schon unser Taxifahrer, der uns ins Hotel Cosmopolitian brachte, wo wir unser Leihauto entgegen genommen haben. Auto ist leicht untertrieben, die gebuchte Kategorie, ein Van, war nicht mehr vorrätig, nun fahren wir ein doch sehr komfortables „Schiff“ einen Jeep Wagoneer. Bilder kommen später. Jetzt machen wir uns erstmal auf den Weg Las Vegas zu erkunden. 


Las Vegas ist mit ca. 700.000 Einwohner die größte Stadt in Nevada, liegt auf 610 Metern über dem Meeresspiegel und seit 1930 ist das Glücksspiel in der Stadt legalisiert. Untergebracht sind wir in Old Town Las Vegas in der Nähe der Fremont Street im Main Street Station Hotel. Ein Hotel mit liebevollen Details, Bars, Lokalen und natürlich einem Casino. Nach einem kurzen Erkundungsgang zur Fremont Street wurde im Triple 7, der hauseigenen Brauerei, zu Abend gegessen und nach 24 Stunden auf den Beinen ging es früh zu Bett. 


Samstag, 08. Oktober 2022.

Es hat sich herrlich geschlafen nach dem anstrengenden Tag der Anreise, und der Tag begann gemütlich mit einem Brunch im Garden Court hier im Hotel. Hier gab es alles was das Herz begehrt. 

 

Wie versprochen unser Gefährt für die nächsten 3 Wochen.

Ein Jeep Wagoneer, äußerst kompfortabel. Gut das in der gebuchten Klasse kein Auto mehr vorrätig war.  :-)

 

Nach den Frühstück wurde erst mal das Wichtigste - eine Kühlbox mit Inhalt - für die Tour besorgt, anschließend gab es ein kühles Bier im Hofbräuhaus Las Vegas. Es gibt hier nichts, was es nicht gibt. ;-) Sogar einen Indoor Biergarten.

Dann führte uns unser Weg auf den Las Vegas Boulevard mit seinen gigantischen Hotels und den unglaublichen Einkaufspassagen. 

Nach einer kleinen Erholungspause durften wir die Fremont Street bei Nacht erleben. Eigentlich eine ganz normale Straße für Autos, wurde sie vor einigen Jahren zur Fußgängerzone und mit einem gewaltigen Bildschirm überdacht. Auf verschiedenen Bühnen gibt es den ganzen Abend Live Musik und zu gewissen Zeiten Shows auf dem Bildschirmdach. Dazwischen düsen wagemutige Menschen an zwei verschiedenen Zippline die Straße entlang. Hier trifft sich alles, es gibt kaum einen Menschenschlag den man hier nicht sieht. Und jede Menge schräge Gestalten.


Heute ist Samstag, der 8. Oktober 22 und wir machten uns nach dem Auschecken aus unserem Hotel in Las Vegas auf den Weg nach Hatch in Utha. Kaum hatten wir die glitzernde Metropole verlassen machte sich ödes unwirtliches Niemandsland vor uns breit. Wüste.

Eine positive Entwicklung fand ich die vielen Photovoltaik Felder rechts und links der Straße. Die Sonne nutzen, wenn nicht hier wo dann? Wir hatten ca. 225 Meilen vor uns auf dem Weg nach Hatch in Utah. Es war eine sehr interessante und abwechslungsreiche Fahrt, die Landschaften änderten sich mehrfach. Von Nevada ging es nach Arizona und dann nach Utah, so wechselnden wir auch die Zeitzone und sind jetzt nur noch 8 Stunden hinter Deutschland. Hier ein paar Eindrücke.

Unschön war ein Zwischenfall auf der Bergstraße hier her. Kurz vor uns gab es einen Felssturz. Große schwere Felsbrocken versperrten uns und vielen Anderen die Weiterfahrt. Zwei Autos wurden getroffen, so wie es aussah gab es zum Glück keine Verletzten. Aber von einem Auto war nicht mehr viel übrig, der Fahrer hatte mehrere Schutzengel!  Die Amerikaner sind ausgestiegen und haben mit vereinten Kräften die Straße geräumt. Einer hatte doch zufällig einen kleinen Bagger auf dem Hänger, und so konnten wir unsere Fahrt bald fortsetzten.

Unser heutiges Ziel ist Hatch, liegt ca. 2100 m hoch und hat 100 Einwohner. Gewählt hatten wir Hatch wegen der Nähe zum Bryce Canyon Nationalpark und der einladenden Gastranch, die für die nächsten zwei Tage unser Zuhause sein sollte. Die Buchungsplattform hat nicht zu viel versprochen, wir waren von unserem Ferienhaus begeistert.

 

Die Servier River Ranch & Cattle Company. Unser Haus liegt auf einer Anhöhe mit einem wundervollen Blick über das Tal. Das Haus sehr geräumig, im Wohnzimmer könnte eine ganze Gruppe Linedance machen. Zwei große Terassen und 3 Schlafzimmer.

Nachdem wir uns gemütlich eingerichtet hatten, beschlossen wir das einzige Restaurant hier im Ort zum Abendessen zu besuchen. Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist 25 Meilen entfernt. Das Outlaws machte von außen nicht den besten Eindruck, aber überzeugte uns rasch eines besseren. Sehr geräumig, super nettes Personal und super leckeres Essen! Dazu unsere Lieblings Countrymusik, was will man mehr?

Der Tag war trotz viel im Auto sitzen anstrengend, also wurde der Abend kurz. Am nächsten Morgen erwartete uns bei 2 Grad Celsius ein schöner Sonnenaufgang. Hinter unserem Haus grasen gemütlich die 50 Rinder der Ranch.


Heute ist Sonntag der 9. Oktober und unser heutiges Ziel ist der Bryce Canyon Nationalpark. Für die Erhaltung der Parks wird natürlich Eintritt erhoben. Bei der Überlegung ob einmalig Eintritt oder gleich eine Jahreskarte - wir möchten ja noch weitere Parks besuchen - stieß unserer Mitfahrer auf eine tolle Einrichtung. Es gibt für USA Bürger eine Seniorcard. Ist man über 62 und hat einen amerikanischen Pass, kann man für den Preis einer Jahreskarte die Seniorcard erwerben. Die ist dann aber lebenslang gültig. Hier denkt der Staat an seine Senioren. Toll gemacht. Also machten wir uns nach einem Frühstück hier im Ranch House auf den Weg in den Canyon. Noch bevor wir zum Bryce Canyon kommen passieren wir den Red Canyon. Diese Farben sind atemberaubend. Man kann sich an den Felsformationen garnicht satt sehen. Auch hier ist natürlich ein Geocache versteckt, den man Mann gleich gefunden hat. 

Dann passierten wir den Eingang zum Nationalpark. Hier fährt man ca. 20 Meilen auf dem Grad des Berge bis auf eine Höhe von 2700 m. Unser erster Halt, die Naturbridge. Man könnte ewig am Geländer stehen und die Schönheit betrachten. Aber es gab noch viel mehr zu sehen. So fuhren wir erstmal zum Endpunkt dem Rainbow Point um dann auf dem Rückweg die Aussichtspunkte abzuklappern. 

Am Endpunkt dem Rainbow Point starteten wir einen Spaziergang, der Ausblick Amazing!!! Unsere Reisezeit haben wir scheinbar auch gut gewählt, in den Sommermonaten sind die Nationalparks oft überfüllt. Jetzt haben wir immer einen Parkplatz an den Aussichtspunkten gefunden. In den Sommermonaten wird empfohlen die Strecke mit dem Bus zu fahren. Ähnlich unserem Hop on Hop off Bussen. Wir konnten uns aber so natürlich soviel Zeit lassen an den einzelnen Stellen wie wir wollten.

An jedem Aussichtspunkt sah die Landschaft anders aus. Der Blick immer einzigartig.

Die Aussichtspunkte sauber und sehr gut in Schuß gehalten. Es ist eine Freude hier zu stehen. 

Die Temperaturen waren von moderat bis kühl, eine dicke schwarze Wolke hat uns eine Zeit lang begleitet und auch ein paar Regentropfen waren auch dabei. Aber die meiste Zeit waren wir mit Sonnenschein gesegnet, der uns diese herrlichen unvergesslichen Ausblicke versüßte. Awesome ist wohl das richte Wort dafür. 

Auf dem Rückweg aus dem Park machten wir Rast an einem der Motels vor dem Park. Hier gibt es natürlich jede Menge Andenken zu kaufen, vor allem Steine! Aber die kleinen Shops sind sehr schön verpackt. 


Heute ist Montag der 10. Oktober 2022. Heute morgen mussten wir uns schweren Herzens von unserer Unterkunft auf der Ranch verabschieden. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt und können die Ranch von Gordon und Luanne von ganzem Herzen weiter empfehlen. 

Aber wir möchten ja noch mehr sehen, also machten wir uns nach einem guten Frühstück auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Page in Arizona. Heute hatten wir nur ca. 150 Meilen vor uns (70 Meilen davon einfach nur grade aus!) Die Landschaft war wieder sehr abwechslungsreich. Leicht bewaldet noch in Utah, mit vielen Viehherden und versteckten Ranches am Wegesrand. Bis zur kargen Steinlandschaften hier in Arizona.

Page ist ein 7500 Einwohner Stadt in Arizona, 1255 m hoch und sehr gut an vielen Sehenswürdigkeiten gelegen. Durch den erneuten Zeitzonen Wechsel, liegen wir jetzt wieder 9 Stunden hinter Deutschland. Dadurch waren wir natürlich auch sehr früh schon an unserem heutigen Ziel. So blieb uns genug Zeit gleich eine kurze Wanderung zum Horseshoe Bend zu unternehmen.

 

Hier hat der Colorado River in Jahr Millionen eine gigantische Vertiefung in die Felsen geschliffen. An dieser Stelle - nur wenige Minuten von Page - in Form eines Hufeisens in das karge Felsplateau. Daher auch der Name Horseshoe Bend. Man kennt die Bilder schon ewig und auch auf den Bildern schon beeindruckend. Aber wenn man hier steht, hoch über dem Bend an dem Aussichtspunkt, ist man einfach nur überwältigt. Nie hätte man sich diese Naturschönheit so vorstellen könnten diese Tiefe ist gigantisch!

 

Ein Bildausschnitt aus der Mitte des Tales am Rande des Colorado Rivers. Der kleine gelbe Punkt ist ein Kajak. Die Menschen so klein wie Ameisen. Also die Größe und Tiefe hier einfach überwältigend. Man fühlt sich sehr sehr klein hier oben.

 

Sauber angelegt liegt der Parkplatz ca. 1,2 km vom Aussichtspunkt entfernt. Der Hinweis am Parkplatz, den Weg nicht ohne Wasserflasche anzutreten ist sinnvoll. Heute hat es nur 26 Grad, aber die Sonne sticht und der Rückweg - nur bergauf - war nicht einfach. Im Hochsommer wäre das für mich nicht möglich. 

Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt!

Nebenbei der Hinweis, durch anklicken, könnt Ihr die Bilder in Ihre ursprüngliche Form bringen und mehr Einzelheiten sehen!

Unser Zuhause für die nächsten 3 Tage ist das Rodeway Inn mitten in Page. Sehr zentral gelegen ist alles was man braucht fußläufig zu erreichen. Unser Zimmer hat eine kleine Terrasse mit Tisch und Stühlen, für gemütliche Abende und den Mittagssnack vom Supermarkt gegenüber. Unter der gigantischen Magnolie lässt es sich aushalten.

Den heutigen Abend haben wir gleich hier um die Ecke in einer umgebauten Tankstelle beim Texas Barbeque mit Live Musik ausklingen lassen. Und welch Zufall, bei uns am Tisch saß ein junges Paar aus dem Landkreis Aschaffenburg, dass hier auch einen dreiwöchigen Road Trip unternimmt. :-)


Hallo guten Morgen aus den USA, heute ist Dienstag, der 11. Oktober 22. Nach einem typisch amerikanischen Frühstück (Toast, Marmelade und Waffeln) wollten wir heute die Gegend um Page erkunden und den Lake Powell besuchen.

Der Lake Powell ist nach dem Lake Mead der zweitgrößte Stausee in den USA. Er liegt am Colorado River in Utah und Arizona, gefüllt ist er bis zu 48 km lang und hat ca. 90 Nebenarme. Eine beliebte Urlaubsregion mit ca. 2 Millionen Besuchern im Jahr. 

 

Gestaut wird er mit dem Glen Canyon Dam, der um 1960 errichtet wurde. Dieser liegt hier direkt neben Page. Auch führt hier die einzige Brücke über den Canyon, die Hite Crossing Bridge.

Alle Zufahrten hier zum See sind so etwas wie ein Park und man verlangt für die Zufahrt Geld - 30 $ für einen Tag. Wir haben heute zwei dieser Punkte passiert, zum Glück war dies mit Ernies Nationalpark Seniorcard kostenlos. An manchen Punkten versteht man aber nicht für was dieses Geld - was nicht wenig ist - verlangt wird.  

Hier am Antelope Point Marina, sind riesige Parkplätze die verwaist sind, es sind kaum Menschen da, es gibt auch nicht mehr viel zu sehen, da das Wasser sich sehr weit zurück gezogen hat. Der Lake Powell hat seit Jahren Probleme, dass der Wasserspiegel drastisch sinkt. Zu manchen Zeiten mehr als 40 Meter unter normal. Es gibt hier große Lagerplätze für Hausboote, die nicht mehr alle auf dem See untergebracht werden können.

An dieser riesigen Rampe wurden früher die Hausboote zu Wasser gelassen. Jetzt wirkt sie fast verwaist. Am Ende der Rampe geht es mindestens 30 Meter in die Tiefe zum Wasser. Heute wird die Stelle von den Kajak Fahrern und Stand up Paddlern genutzt. Hier starten ständig geführte Touren. 

Auf unserem Weg zur Wahweap Marina haben wir den Sunset Overlook Point besucht. Ein herrlicher Ausblick, den man ewig genießen möchte. Der aber auch ehrfürchtig und etwas traurig macht. Welch riesiger See muss sich hier noch vor Jahren befunden haben. 

Auch hier lagen am Wege mehrere Aussichtspunkte, und von jeder Stelle sah es wieder etwas anders aus.

Eine riesige sehr gepflegte Urlaubsanlage, hier genossen wir in der klimatisierten Empfangshalle die Aussicht bei einem Kaffee.

 

Zum Abend machten wir uns nochmals auf den Weg zum Sunset Overlook Point um den atemberaubend Sonnenuntergang über der traumhaften Gegend in vollen Zügen zu genießen.

So, da man jetzt doch schon sehr lange scrollen muss um zum aktuellen Tag zu kommen werde ich die Seite unterteilen. Es geht also morgen weiter in Arizona Road Trip Teil 2

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Kommentare

Elisabeth
Vor einem Jahr

Absolut großartig liebe Sabine!

Stefanie Meller
Vor einem Jahr

Super Bericht und klasse Fotos !
Vielen Dank liebe Sabine und weiterhin viel Spaß!