Fahre in die Welt hinaus. Sie ist fantastischer als jeder Traum.
(Ray Bradbury, US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor)
Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf.
(Oskar Wilde, irischer Schriftsteller)
Sonntag, 20. Oktober 2024
Für diese Reise die jetzt vor uns liegt, gibt es eine kleine Vorgeschichte, denn wir sind schon 3 Tage vor dem eigentlichen Start, hier in Hamburg angereist.
Wir hatten unsere beiden Jungs gebeten, uns doch bitte mit dem ganzen Gepäck die 500 km nach Hamburg zu fahren, wir würden auch schon einen Tag vorher starten und in Hamburg übernachten. Aus diesem Tag vorher wurde ganz schnell noch eine kleine Familienzeit mit allen drei Kindern, Schwiegersohn und Enkelkind, Tage die wir zusammen genossen, bevor wir uns lange 4 Monate nicht mehr sehen werden, eine sehr ungewohnte Situation für uns, sind wir doch alle Familienmenschen.
Gewohnt haben wir im Parkhotel Hagenbeck, in dem wir uns bei vorherigen Aufenthalten immer sehr wohl gefühlt haben. Und die direkte Nähe zum Hagenbeck Tierpark haben wir auch gleich ausgenutzt, diesen mit unserem Enkel - 3 Jahre alt - zu besuchen.
Dabei konnten wir jede Menge Vorfreude tanken, auf Dinge - z.B. exotische Tiere - die uns hoffentlich auf der Fahrt erwarten werden.
Flamingos in Walfishbay Namibia, Pinguine in Chile und Kapstadt und die Löwen bei einer Safari in Port Elisabeth.
Montag, 21. Oktober 2024
Der heutige Tag gehört dem Miniatur Wunderland, in dieser großen kleinen Miniwelt kann man Tage verbringen und hat noch immer nicht alles gesehen was es dort zu entdecken gibt. Für mich nichts Neues, ich kannte das Miniatur Wunderland von vergangenen Besuchen, aber unsere Kinder waren fasziniert. Meine Gedanken dabei schweiften natürlich immer wieder zu der großen Fahrt die vor uns lag. Die Christusstatue in Rio, ups, die Seilbahn vom Zuckerhut klemmte, hoffentlich ist die originale Bahn besser, der Zug am Ende der Welt in Patagonien, den ich schon gebucht habe, oder die stürmische See am Kap Horn.
Da habe ich schon etwas Bedenken, was uns dort wohl erwarten wird. Seekrankheit lässt grüßen.
Dienstag 22. Oktober 2024
Heute ging es zum Schiffe kucken zur Hamburger Hafenrundfahrt, das Kreuzfahrtterminal Altona mal vom Wasser her betrachtet (ihr merkt, um was sich meine Gedanken immer wieder drehen? ;-) ) - Kreuzfahrtschiffe lagen leider keine im Hafen, aber wir durften die zwei größten Containerschiffe der Welt bestaunen. Das momentan größte davon, die Ever Aria, fasst über 24.000 Container auf einmal, und schippert damit um die ganze Welt.
Dann besuchten wir noch die Rickmer Rickmers, ein Museumsschiff, dass hier im Hafen liegt. Interessante Details zur Schifffahrt, und ein Eindruck, wie das Leben früher für die Seeleute ausgesehen hat, und ein Restaurant, in dem man sich auch für Feierlichkeiten einbuchen kann. Die Gallionsfigur ist dem - damals 3jährigen - Sohn des Schiffbauers nachempfunden.
Dann wurde es ernst, unser letzte gemeinsamer Abend nahte. Seit Wochen fragten mich Freunde und Bekannte, ob ich schon aufgeregt wäre, bei dem Gedanken was mit dieser Weltreise nun vor uns liegt, und uns auf den Weltmeeren ertwartet. Und nein, ich war die Ruhe selbst, ich glaube jeder „Mitwisser“ war aufgeregter als wir Beide, die es ja eigentlich betraf.
Aber heute Abend, nur noch einmal schlafen, spürte auch ich endlich die Aufregung. Nur noch einmal schlafen, und dann gibt es kein Zurück mehr, was wir vergessen hatten einzupacken war definitiv nicht dabei, man muss sich mit dem was man dabei hat arrangieren.
Mittwoch, 23. Oktober 2024
Heute ist es soweit. Mittwoch morgen in einem Hotelbett in Hamburg, nach einer ruhigen Nacht wird mir gleich nach dem Aufwachen bewusst, heute geht es los!
Weltreise 24/25 mit der AIDA Sol, 117 Tage auf dem Schiff, von Hamburg nach Hamburg, einmal um die ganze Welt!
Die Reise unseres Lebens startet genau heute!
Weltreise 24/25 AIDA Sol - in 117 Tagen, 39 Häfen
und 17 Ländern, einmal um die ganze Welt
Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel Hagenbeck, brachten uns unsere Kinder samt Unmengen Gepäck, zum Kreuzfahrtterminal Altona in Hamburg, von hier wollten wir ins Abenteuer starten. Allem voran aber began die erste Lektion - Geduld üben! Wir treten diese Reise ja nicht alleine an, und mit uns wollten noch 2058 Menschen auch an Bord dieses Schiffes, allesamt hindurch, durch dieses eine Terminal.
Ganze zweieinhalb Stunden standen wir in der nicht enden wollenden Schlange - die Stimmung etwas aufgeheitert, durch den Shanty Chor, der in der Abfertigungshalle Seemanslieder für uns schmetterte - bis wir die lange ersehnten Bordkarten und die erste AIDA Heute - endlich in den Händen hielten.
Die Gangway entlang, durch die goldenen Luftballons, vorbei an applaudierenden Stewarts und einem herzlichen Hallo, und der Frage vom Schiffsarzt ob wir auch eine Versicherung abgeschlossen hätten, ging es endlich aufs Schiff. Sogar die Sonne lachte mit uns beim ersten Begrüßungscocktail vor der Anytime Bar, und die Zimmerfreigabe und die Koffer ließen zum Glück nicht lange auf sich warten.
So konnten wir die Kabine noch gemütlich einrichten, bevor wir uns auf den Weg zum Abendessen und anschließenden Auslaufen machten. Das Auslaufen verzögerte sich ein wenig, da die Crew alle Hände voll zu tun hatte die über 8000 abgegebenen Gepäckstücke an Bord zu befördern. Für 2000 Passagiere? Da gehörten wir doch wohl noch zu denen mit den wenigeren Koffern.
19.15 Uhr Ortszeit Hamburg hörten wir dann das Schiffshorn drei mal, bevor sich die AIDA in Bewegung setzte. Unsere Kinder standen mit vielen anderen winkenden Menschen auf der Besucherterasse des Cruise Centers Altona, ein letzte Blick für eine längere Zeit.
Eigentlich ein Auslaufen wie immer, nichts besonderes, kein Feuerwerk, keine Lichter, aber für uns war es ein Gänsehautmoment, den man so schnell nicht vergessen wird.
Zum nachdenken blieb uns allerdings nicht viel Zeit, schon bald wurde das Sektbuffet eröffnet und wir „Abenteurer“ von Hotel Direktor Christian Wohlfahrt und Entertainment Managerin Janina Stengel im Theatrium herzlich begrüßt.
Nach einer gelungenen Aufführung der AIDA Shining Stars fielen wir müde in die gemütlichen Betten.
Donnerstag, 24. Oktober 2024
Erster Seetag, auf dem 1049 Seemeilen (1943 km) langen Weg bis A Coruna in Spanien.
Ein ruhiger Tag zum einleben, die See war flach und eben, wir fuhren am Nachmittag durch die Straße von Dover, die Meeresenge zwischen England und Frankreich.
Im Vorfeld dieser Reise bewegte ich mich in mehreren Facebookgruppen, die speziell für diese Fahrt eröffnet wurden, sowohl Reisende für diese Fahrt, als auch erfahrenere Reisende, die die letzten Fahrten schon mitgemacht hatten, tummelten sich in diesen Gruppen. Man konnte viele Tips zu Ausflügen und weiteren Themen aus den Gruppen ziehen, oder sich Grüppchen anschließen, die die gleichen Interessen vertraten. So fand ich mich Ruck Zuck in einer Linedance Gruppe wieder, und spontan beschloss man sich am Nachmittag beim Infotreff der Tanzlehrerin Louisa - persönlich kennenzulernen.
Am Abend gab es eine Primetime mit Janina, in dem sich unser Kapitän Moritz Pankau vorstellte, und uns schon jetzt darauf vorbereitete, dass wir am frühen morgen die Biskaya erreichen würden. Es würde uns dort eine sehr rauhe See mit hohen Wellen erwarten, aber da müssten wir jetzt durch.
Der Abend wurde gekrönt vom Auftritt des Solokünstlers Wayne Morris, der schon mit Status Quo und Udo Jürgens gespielt hat, und Songs für diese Gruppen schieb. Man könnte es mit Comedi Rocker umschreiben, die Stimmung war grandios, und so endete ein gemütlicher erster Tag an Bord.
Freitag, 25. Oktober 2024
Zum heutigen Tag habe ich Euch leider nicht wirklich viel zu erzählen. :-)
Der Morgen began schon früh mit einer Migräne Attake für mich, oder war dies schon die erste Seekrankheit? Nach über 20 Kreuzfahrten kann ich behaupten, nicht einmal ernsthaft Seekrank gewesen zu sein, bei meist ruhiger Fahrt aber doch ab und an heftigen Wellen. Das es mich auf dieser Fahrt erwischen würde - bei der Atlantiküberquerung oder spätestens am Kap Horn - war mir klar, aber gleich am zweiten Tag in der Biskaya?
Wie dem auch sei, es hat mich erwischt, und ich lag bei Tee und trockenen Brötchen den lieben langen Tag im Bett. Auch in der WhatsApp Linedance Gruppe wurde schnell klar, dass alle im Bett blieben und nur die AIDA Sol heute durch die Biskaya tanzen würde, aber auch dieser Tag ging vorbei, und wir wussten, spätestens morgen in der Frühe liegen wir im Hafen und das Schiff würde aufhören zu schwanken.
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
(unbekannt)
Samstag, 26. Oktober 2025
Guten Morgen aus A Coruna in der autonomen Provinz Galicien, einem von 17 Sektoren in Spanien, wenn auch der Teil, der nicht wirklich spanisch ist.
Die Gegend hier am Atlantik erinnert mehr an Irland oder Schottland vom Klima und der Vegation, und es gibt auch - im Gegenstaz zum restlichen Spanien - an ca. 150 Tagen im Jahr Niederschlag.
Schon am Morgen begrüßt uns der Torre de Hercules, ein römischer Leuchtturm, ca. 60 Meter hoch und der älteste Leuchturm, der noch in Betrieb ist. In A Coruna gibt es einiges Sehenswertes zu erlaufen - die Festung Castell San Anton, der Garten von San Carlos, die Iglesia de Santa Maria, eine Kirche oder die Avenida de la Marina, eine Straße mit der typischen galicischen Architektur.
A Coruna ist auch bekannt als die „Kristallstadt“ wegen der vielen verglasten Fronten der Balkone, die es den Einheimischen ermöglichen, auch geschützt vor den starken Winden die Aussicht zu genießen.
Wie gesagt, es gäbe auch hier genug zu sehen, aber wir haben uns schon im Vorfeld entschieden, diesen Tag im nahegelegenen Santiago de Compostela zu verbringen. Der Apostel Jakobus der Ältere liegt in Santiago de Compostela begraben. Mein Mann ist schon mehrere Etappen des Jakobsweges gelaufen, und so war es für ihn ein Highlight, dass wir es um 12 Uhr - kurz vor Toresschluß - noch schafften in die beeindruckende Kathedrale zu kommen, um dem spanischen Gottesdienst beizuwohnen. Eigentlich sind Handys während des Gottesdienstes verboten, aber spätestens als das riesige Weihrauchfass durch das Gewölbe schwang, war dieses Verbot aufgehoben.
Davon noch beeindruckt, schlenderten wir danach durch die erfreulich leeren und ruhigen Gassen der Altstadt, mit Ihren kleinen Läden und Cafés. Es nieselte ab und an, der Himmel war wolkenverhangen, aber wir konnten die Stadt trotzdem genießen.
In einer kleinen Brauerei wärmten wir uns mit einem Kaffee auf und genossen den landestypische Kuchen.
In einer Seitengasse der Cathedrale fanden wir eine Dudelsackspielerin, nein hier nichts ungewöhnliches, angeblich kommt der Dudelsack ursprünglich nämlich genau aus dieser Region und nicht aus Irland oder Schottland.
Zurück an Bord genossen wir noch etwas die Ruhe vor dem Auslaufen unserer AIDA Sol in Richtung den Kap Verden.
Am Abend wurde uns hier im Theatrium der AIDA wieder ein besonderes Schmankerl geboten.
Wir hatten als Gastkünstler einen Teil der Kölner Symphoniker - mit Cello, Geige, Klavier, Schlagwerk und Gesang - mit an Bord. Sie versüßten uns den Abend mit klassischer Musik, von Mozarts kleiner Nachtmusik bis zum Donauwalzer.
So ging ein ruhiger Tag bei 14 Grad und wechselhaftem Wetter sehr angenehm zu Ende.
Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
(Susan Sontag, US-amerikanische Schriftstellerin, Publizistin und Regisseurin)
Sonntag, 27. Oktober 2024
Seetag auf dem Weg nach Gran Canaria. Runter kommen, ausruhen, das Meeresrauschen genießen, das war der Inhalt dieses Tage.
Und Linedance! Schon im Vorfeld der Fahrt haben sich ein paar Leute zusammen gefunden, die die Leidenschaft für das Hobby „Linedance“ teilen. Auch hier an Bord werden von Tanzlehrerin Louisa fast täglich Linedance Kurse angeboten, leider jedoch weniger auf Country Musik - wie wir es mögen - mehr auf moderne Musik. Trotzdem nehmen wir gerne an Louisas Kursen teil, und lernen unter anderem den Jerusalema und Thriller für die Halloween Nacht. Nach dem Kurs gibt es meist drei Titel für uns zum genießen.
Die Tage sind eigentlich immer gut gefüllt und gehen leider viel zu schnell vorbei.
Dienstag, 29. Oktober 2024
Ola und Hallo aus Las Palmas auf Gran Canaria, Insel im Atlantik, auf der Höhe von Afrika und zugehörig zu Spanien. Unser zweiter Hafen auf dieser Reise, den wir allerdings schon von einer früheren Fahrt mit AIDA bereits kennengelernt haben.
Gran Canaria ist eine kreisrunde Insel mit einem Durchmesser von 57 Kilometern und somit die drittgrößte Insel der Kanaren.
Für Heute war nicht wirklich etwas geplant, wir liegen in der Stadt und wollten - nach einem leckeren Frühstück - den Tag mit gemütlichen Bummeln verbringen. Uns interessieren eher die alten Teile der Städte, aber leider mussten wir feststellen, dass unser Schiff im Hafen Muella Santa Catalina, 6 km von der Altstadt entfernt lag. So fuhren wir kurzerhand die Strecke in die Altstadt mit dem öffentlichen Bus.
Die Bushaltestelle liegt direkt an der zentralen Markthalle - Mercando Central - durch die wir zuerst schlenderten, und zu unserer Überraschung bekommt man hier noch eine Flasche Wasser für 50 Cent.
Hier gleich um die Ecke, am Plaza de San Antonio Abad, wurde die heutige Stadt am 24. Juni 1478 gegründet. Hier stand die ursprüngliche Catedrale, in der Christoph Kolumbus vor seiner Abfahrt nach Amerika betete.
Wir stehen hier auf der ersten Straße der Insel.
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In direkter Nachbarschaft - direkt hinter der Catedrale - findet man auch das heutige Columbus Museum.
Im Schatten eines Sonneschirmes - wir haben Glück mit dem Wetter, es ist überwiegend sonnig bei 24 Grad - genossen wir einen Kaffee mit Blick auf die Catedrale San Ana, welche wir danach besuchten, und den grandiosen Ausblick in luftiger Höhe genossen.
Der Plaza Mayor de Santa Ana wird von 8 Hunden bewacht, leider habe ich den tollen Platz noch nie ganz frei gesehen, immer wenn wir hier sind, wird gerade etwas aufgebaut, so wie auch heute, mit Plexiglasbox und rotem Teppich.
Links seht ihr ein Suchbild, was hat sich da zwischen den Häusern von Las Palmas versteckt?
Rechts eine Heiligenfigur in der Catedrale San Ana, ob die vielleicht für die Weltreisenden zuständig ist, da sie auf einem Globus steht? Hm, wir haben auf jeden Fall vorsorgehalber mal eine Kerze angezündet.
Den Rückweg zum Schiff bestritten wir zu Fuß, vorbei am Tempel und am Stadtstrand, bis zu unserem Zuhause für die nächsten Wochen, der AIDA Sol, die in der Sonne lag und auf uns wartete. Ach ja, warten, schon im zweiten Hafen hatten wir „Zuspätkommer“, netter Weise hat der Kapitän gewartet, und wir so 30 Minuten später abgelegt.
Das kleine Schiff an unserer Steuerbordseite lag dort den ganzen Tag, und die Erklärung dafür gab uns der Kapitän bei seiner abendlichen Durchsage. Es sind Taucher, schon das zweite Mal am Schiff im Einsatz, welche die Sol unter der Wasseroberfläche mit Tauchrobotern reinigen. Neuseeland hat sehr strenge Einfuhrbestimmungen, und so wie wir das Schiff nur mit sauberen Schuhen verlassen dürfen, muss auch das Schiff - auch unter Wasser! - sauber sein!
Am Abend verließen wir dann Gran Canaria Richtung Kap Verden, die wir nach zwei Seetagen erreichen sollten.
Es war angenehm und windstill am Heck des Schiffes, und die Lichter der Insel konnten wir dort noch lange genießen, bevor auch dieser Tag, und somit die erste Woche auf See, sich dem Ende neigte.
Irgendwie ging das ganz schnell, gefühlt schneller als auf „normalen“ Reisen, aber es ist für uns immer noch ein Einstieg, wir sind uns hier alle einig, dass die eigentlich Reise erst nach der Überquerung des Atlantik, in Südamerika beginnt.
Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken.
(Ferdinand Magellan, portugiesischer Seefahrer und Weltumsegler)
Mittwoch, 30. Oktober 2024
Wir sind jetzt schon eine Woche an Bord, die Zeit rennt schon jetzt davon.
Ausschlafen ist hier garnicht so einfach, ich bin meist früh wach, da wir schon wieder eine Stunde in der Nacht geschenkt bekamen. Wir liegen jetzt zu Deutschland zwei Stunden zurück.
Leider sind wir mit einem Ort, an dem wir in Ruhe unserem Hobby Linedance nachkommen können, nicht wirklich weiter gekommen.
Donnerstag, 31. Oktober 2024
Halloween
Heute ist Halloween, ich liebe Kürbisse, und Kürbisse sind bei mir untrennbar mit Halloween verbunden. Am Morgen lernen wir in der Lektorenstunde jede Menge über Halloween, welches seinen Ursprung in Irland hat. All Hellows Eve - den Tag Allerheiligen, und wo die Bräuche her kommen.
An Deck hält das Gastgeberteam heute einen Kürbisschnitzwettbewerb bereit, und das Pooldeck ist schon schön schaurig dekoriert.
Es treten im 5 mutige gegeneinander an, und das Puplikum wählt anschließend das schönste Exemplar mit seinem Aplaus aus.
Zum Mittag gibt es zum Poolbrunch tolle Leckerreien, von den Spinneneiern, über Mumien (Würstchen im Schlafrock) bis zur schwarzen Seelenpasta ist alles dabei, und auch die Fledermausmuffins fehlen nicht. Den extra gemixten Pumpkin Spice Sprizz gibt es mit und ohne Alkohol und ist extrem gut.
Bei Louisas Tanzstunde lernen wir den Goastbusters und für den Flashmob am Abend den Tanz auf Thriller.
Von der Tanzaufführung im Theatrium am Abend war ich etwas enttäuscht, und auch die Party an Deck war nicht der „Brüller“ aber alles in allem ging ein sehr schöner Tag zu Ende.
Das Abendessen im Brauhaus war auf jeden Fall empfehlenswert, sehr lecker.
Freitag, 1. November 2024 - Allerheiligen.
Die Kap Verden, eine Gruppe von 10 Inseln vor der Küste Afrikas - was sich in Ihrer Flagge und den 10 Sternen wieder spiegelt - werden auch gerne als das Juwel im Atlantik betitelt. Früher machten nur Viehhirten und Hochseepiraten hier halt, aber als man begann den Atlantik mit Dampfschiffen zu überqueren, wurde der kleine Hafen Mindelo - Hauptstadt der Insel Sao Vicente - sehr wichtig für die Versorgung der großen Schiffe mit Kohle.
Heute wird die kulturelle Hauptstadt des Archipels - Sao Vicente auch die Musikinsel genannt - mehr von Kreuzfahrtschiffen besucht, so eben auch von uns, vor unserer großen Überfahrt Richtung Süd Amerika.
Die Währung auf den Inseln - Republik Kap Verde - ist der Kap-Verde-Escudo. Wir können hier trotzdem meist in Euro bezahlen, bekommen aber in der Regel Escudos zurück.
Für hier hatten wir beschlossen zu Fuß in den Ort zu laufen, wir liegen in einem natürlichen Hafenbecken, einer Caldera (Vulkankrater) , direkt an der Hauptstadt Mindelo. Es waren auch nur kurze Steckenangaben bis in die Innenstadt, die es aber trotzdem in sich hatten. Es waren 27 Grad und Sonnenschein vorhergesagt - hört sich toll an - war aber brütende Hitze, kaum Schatten und sehr schwül.
Wir waren gespannt was uns erwarten würde, denn heute ist Allerheiligen, auch hier ein Feiertag, und die Inselbewohner sind sehr gläubig.
Wir liefen immer an der Promenade entlang, vorbei an einer Marmorsäule von Joao Cutileiro und dem Fliegerdenkmal mit dem riesigen Adler, bis zum Torre de Belem, einem Nachbau des gleichnamigen Turmes in Lissabon.
Hier sahen wir ein paar Fischer, die Fische entschuppten und in der Sonne zum Trocknen auslegten, dahinter im knappen Schatten, hielten andere frische Fische zum Verkauf bereit. Und überall dazwischen Hunde, die es hier in Mengen gibt, die man duldet und die keinem was zu Leide tun.
Der offizielle Fischmarkt hatte leider wirklich geschlossen, aber auf dem afrikanischen Markt boten doch ein paar Händler Ihre Waren feil.
Ein Stückchen weiter die Straße hoch, fanden wir die kleine Kirche Pracinha Igreja, ein nüchternes Gotteshaus im kolonialen Stil, in welcher gerade der Gottesdienst zu Allerheiligen dem Ende zu ging, wir durften noch etwas davon verfolgen, und anschließend die Ruhe in den weihrauchgeschwängerten, kühlen Räumen genießen
Vorbei an einer kleinen Kunsthalle und einem „Gemälde“ der Sängerin Cesaria Evora, die hier auf der Insel geboren wurde. Sie wurde auch die „barfüßige Diva“ genannt, weil sie ohne Stümpfe und Schuhe auftrat, und war die bekannteste Sängerin der Kap Verden, die Königin der Morna, eine Musikstilrichtung.
Zusammen mit Peter Maffay nahm sie 2006 den Song Sodade auf, der sich auf Maffays CD Begegnungen 2 befindet.
Was uns an dem „Gemälde“ faszinierte, war, dass es nicht „gemalt“ gewesen ist, sondern es sind tausende „Löcher“ die in den Hausputz geschlagen wurden, und von der Ferne ein wundervolles Bild ergeben. Meisterhaft gemacht!
Dann liefen wir zurück zum Schiff. Ich hatte eigentlich noch eingeplant, einen Stop am „Stadtstrand“ zu machen, da Mindelo für seine weißen „Puderzuckerstrände“ bekannt ist, aber wir waren - nach 6 km unter unbarmherziger Sonne - einfach zu kaputt, lechzten nach Kühle und was zu trinken.
Ich ließ mir später berichten, dass der Sand am Strand schon sehr heiß gewesen ist, und man besser nur mit Badeschuhen darüber läuft.
Zurück vor unserem schwimmenden Zuhause, stach mir zum ersten Mal die Bemalung der Kaimauer in die Augen. Hier hatten sich verschiedene Schiffe, die auf längerer Tour waren, verewigt, und ein Künstler unserer Crew war gerade dabei unsere Weltreise an die Betonwand zu malen.
Schon um 16 Uhr verließen wir Mindelo und machen uns - vorbei am „Leuchtturmberg“ auf unseren langen Weg Richtung Brasilien.
Der Leuchtturm von San Vicente liegt auf einem Felsen 1,3 km vor dem Hafen. Der eigentliche Leuchtturm ist nur 5 Meter hoch, dass Leuchtfeuer aber - durch den Berg - auf 86 Metern. Das Leuchturmwärterhaus liegt auf halber Höhe, über eine Treppe mit der Spitze verbunden.
Einmal im Jahr solltest Du einen Ort besuchen, an dem Du noch nie warst.
(Dalai Lama)
Samstag 2. November 2024
Seetag
Heute sind wir mit der Zeit wieder eine Stunde zurück, weshalb ich sehr früh wach gewesen bin, was ja auch nicht verkehrt ist.
Aber trotz 6 Uhr war das Fitnesscenter schon überfüllt.
Sonntag 3. November 2024
Seetag auf dem Weg nach Südamerika
Heute werden wir den Äquator überqueren. Unser Kapitän hat heute eine Zahn zugelegt und fährt Volldampf voraus, um zu verhindern, dass der Äquatorsprung mitten in die Nacht fällt, und so schaffen wir es um 22 Uhr von 10 Rückwärts zu zählen, und alle gemeinsam mit einem Hopser über die gedachte Linie zu kommen.
4.und 5. November 2024
Seetage
Wir genießen einfach den Tag, besuchen die Vorträge über Südamerika, und freuen uns morgen auf die Ankunft in Salvador de Bahia, unseren ersten Hafen in Brasilien.
Für die nächste Etappe machen ich eine neue Seite auf …..
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Ich kann es bestätigen, ich darf dabei sein 😎